Kritik zu LenaLove
Florian Gaag erzählt in seinem zweiten Film nach »Wholetrain« eine Geschichte von Cybermobbing, Liebe und Freundschaft
Die attraktive Lena (Emilia Schüle) gilt als Außenseiterin, obwohl sie vielfältig begabt ist. So schreibt sie die Deutschaufsätze ihrer Freundin Nicole (Kyra Sophia Kahre), tanzt in einer Tanzgruppe und macht gespenstische Collagen aus den Gesichtern einer Modezeitschrift. Heimlich ist sie in Tim (Jannik Schümann) verliebt, der ebenso verschlossen wirkt wie sie und kunstvolle Horrorbilder malt. Doch als sich Nicole mit Stella (Sina Tkotsch) verbündet, werden erst Tim und dann Lena bösartig hinters Licht geführt. Und als Lena in ihrer Einsamkeit Zuflucht im Internet sucht, kommt es zu einem gefährlichen Cybermobbing. Stella und Nicole bringen etwas ins Rollen, was schnell ihrer Kontrolle entgleitet und am Schluss reale Menschenleben fordert.
In ihrer erstaunlich talentierten, wandlungsfähigen Art trägt Emilia Schüle einen Großteil des Films, aber nicht nur. Regisseur Florian Gaag hat sich nach seinem Debüt »Wholetrain« (2006), der in der Graffitiszene spielte, nun der Welt der sozialen Netzwerke zugewandt und erzählt eine komplex verwobene Geschichte dreier Familien. Er zeigt die Macht von Zufällen und wie leicht aus einem bösen Streich blutiger Ernst werden kann. Geschickt verbindet er die Figuren miteinander, sodass aus dem moralischen Schuld-und-Sühne-Konzept ein differenzierter Film wird, der in erster Linie zum Nachdenken anregt. Banaler Ehebruch, verkanntes Talent, Wohlstandsverwahrlosung, Eifersucht und bittere Enttäuschung bilden den Hintergrund für einen ebenso spannenden wie kunstvoll gestalteten Film, der mehr will als nur unterhalten. Denn hinter dem aktuellen Fall von virtueller Verfolgung, hinterlistiger Verführung durch gefälschte Profile und einer gefahrlosen Art, jemanden online auszuhorchen, indem man vorgibt, dessen Vertrauter zu sein, steht die Frage der gegenseitigen Bezüge von virtueller und realer Welt. Dabei ist nie vorhersehbar, wo oder wann ihre Verbindung gefährlich wird.
Kommentare
hä
ich wollte die kritik, und wollte net wissen worum es geht häääääääääääääääääääääääää
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