Das war für mich der Lackmustest: Wird im Film tatsächlich von den „Mündelgeldern“ die Rede sein, die der Vater unterschlagen hat? Seit Anna Martinetz' Adaption von Arthur Schnitzlers Novelle „Fräulein Else“ in Saarbrücken Furore machte, eilt ihr der Ruf großer Werktreue voraus. Ich mochte das kaum glauben. Ist es vorstellbar, dass eine heutige Else aus Scham und Verzweiflung Selbstmord begehen könnte? Und warum sollte eine junge Filmemacherin, die doch bestimmt vor eigenen Ideen übersprudelt, Demut aufbringen vor einer Vorlage, die 90 Jahre alt ist?