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Gerhard Midding

Heute läuft in Cannes »Okja« von Bong Joon-ho im Wettbewerb. An der Festivalpräsenz der Netflix-Produktion hat sich bereits im Vorfeld eine Kontroverse entzündet, die in den nächsten Tagen zweifellos weitergehen wird, zumal die Streamingplattform mit »The Meyerowitz Stories« von Noah Baumbach noch einen weiteren Kandidaten in das Rennen um die Goldene Palme schickt.

Gerhard Midding

Ich glaube, am letzten Donnerstag habe ich ein Vorbeben erlebt. Aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen. Nach einem Update, auf dem er hartnäckig insistierte, spielte mein Computer verrückt. Ständig stürzten die Browser sowie mein Mail- und Schreibprogramm ab. Zumal Letzteres war ärgerlich, da ich feststellen musste, dass ich den Schlussteil meines Textes noch nicht abgespeichert hatte.

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Bis zum letzten Montag waren rund 3900 Euro zusammengekommen. Der Kontostand lag heute um 15 Uhr bei 4566,90. Das ist etwas mehr als die Hälfte des Betrags, den die Traumathek nach eigenen Angaben an Spenden einnehmen muss, um ihr Überleben zu sichern. Die veranschlagte Summe scheint mir gering. Zugleich frage ich mich, wie es wohl zu den 90 Cent hinter dem Komma kam.

Gerhard Midding

Wenn sich die Kamera den Türen nähert, hinter denen die Büros der Deutschen liegen, eilt sie regelmäßig den Figuren voraus. Diese zögern, die Schwelle zu übertreten. Unheilschwangere Musik rechtfertigt ihr Innehalten, als wäre der nächste Schritt gleichbedeutend mit einem Teufelspakt. »Ich arbeite nicht für die Deutschen, sondern bei ihnen«, erklärt der junge Regieassistent Jean Devaivre (gespielt von Jacques Gamblin) kategorisch, der bei der Produktionsfirma »Continental« in Lohn und Brot steht.

Gerhard Midding

Für einmal bin ich froh darüber, ein notorisch säumiger Autor zu sein. Den Nachruf auf Danielle Darrieux, obgleich schon vor geraumer Zeit von einer Tageszeitung bestellt, habe ich immer noch nicht geschrieben. Heute wird sie 100 Jahre alt, und es ist wundervoll, dass ich ihr dazu gratulieren darf.

Gerhard Midding

Es war eine wunderbar erratische Karriere, bis zum Schluss. Jonathan Demme hat alles Mögliche ausprobiert. Keine Richtung, die er einschlug, war unwiderruflich festgeschrieben. Ich glaube, er folgte einfach seinen Leidenschaften, und die waren facettenreicher als bei jedem anderen Filmemacher, der in den letzten Jahrzehnten in den USA arbeitete.

Gerhard Midding

Die Filmgeschichte bedarf ja stets der Nachbesserung. Falls die Wirklichkeit einmal eine Spur zu prosaisch erscheint, ist auf Jean-Luc Godard glücklicherweise meist Verlass. Wenn er sich einen Reim auf die Welt im Allgemeinen und das Kino im Besonderen macht, ist der Weg zur Parabel nie weit.

Gerhard Midding

Nun ist es doch ganz anders gekommen. Dabei war seine Idee viel versprechend und er hatte das Thema ausgiebig recherchiert. Als wir zum letzten Mal darüber sprachen, war er fast bereit, den Artikel in Angriff zu nehmen. Konnte er ahnen, dass die Zeit so blitzschnell über ihn hinweggehen würde?

Gerhard Midding

Gestern merkte ich nicht ohne Verblüffung an, wie wenige Filmregisseure bisher öffentlich Position bezogen haben angesichts eines drohenden Wahlerfolgs des Front National. Bei der Präsidentschaftswahl vor 15 Jahren war das anders. An die Stimmung, die nach der ersten Runde herrschte, kann ich mich auch deshalb noch lebhaft erinnern, weil mich damals eine Tageszeitung bat, bei Bertrand Tavernier um ein Interview anzufragen. Der Regisseur, dem es nie an staatsbürgerlicher Erregung fehlte, sagte sofort zu.

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Ob er stolz ist, Franzose zu sein, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Dieses Bekenntnis hört man in letzter Zeit ohnehin meist aus dem falschen Lager. Dass Dany Boon stolz ist, aus dem Norden zu stammen, muss hingegen niemanden überraschen, der »Willkommen bei den Sch'tis« gesehen hat.