"Was tut sich?" mit Eva Trobisch
Eva Trobischs Spielfilmdebüt hat für Aufruhr gesorgt. In München wurde sie als beste Nachwuchsregisseurin ausgezeichnet, in Locarno erhielt »Alles ist gut« den Preis als bestes Debüt. In ihrem Film geht es um eine Frau, die notorisch den Konflikt meidet, die sich dem emotionalen Ausbruch verweigert. Das gilt für passiv-agressive Spitzen ihres Ehemannes wie auch im Angesicht eines physischen Übergriffs. Denn nach einem Klassentreffen überwältigt und vergewaltigt sie ein Mann, der schon bald bei ihrem neuen Job als Cheflektorin zum Kollegen wird. Gespielt wird die Figur der Janne von der großartigen Burgtheater-Schauspielerin Aenne Schwarz.
»Alles ist gut« ist der Abschlussfilm von Eva Trobisch, die an der Hochschule für Fernsehen und Film München studierte und unter anderem auch den Kurzfilm »Wie du küsst« inszenierte, der bei der Regensburger Kurzfilmwoche ausgezeichnet wurde. Als Autorin und Regisseurin schaffte sie es nun mit ihrem Erstling sofort, klassische Verhaltensmuster und -zuschreibungen für ihre Figuren zu umgehen. Damit leistet sie einen polarisierenden und spannenden Beitrag zu den Fragestellungen über Gleichberechtigung und Macht, die den öffentlichen Diskurs und besonders die Filmwelt seit letztem Jahr prägen. »Geradezu atemberaubend anzusehen ist«, schrieb Anke Westphal in ihrer Kritik, »wie die Regisseurin Eva Trobisch die heiklen Balancen scheitern und schiere Gewalt allein schon verbal hervorbrechen lässt. In seiner Reflexion nichtdefinierter Grenzen und der Folgen einer mehrfachen Entscheidung, ›nicht darüber zu reden‹, weist »Alles ist gut« weit über das Filmische hinaus.
Vorstellungsbeginn am 16.12. ab 20:15 Uhr
Kino im Deutschen Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Karte
Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 20 Uhr
Tel.: +49 (0)69 961 220 – 220
Die Reihe »Was tut sich – im deutschen Film« ist eine Kooperation von epd Film mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt.
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