DVD-Tipp: »Traum ohne Ende«
»Dead of Night« (1945)
Die finale (und längste) Episode, in der eine Bauchrednerpuppe Besitz von ihrem Herrn ergreift, wird wohl niemand vergessen, der diesen Film je gesehen hat. Aber der Anfang 1945 in Großbritannien erstaufgeführte Film »Dead of Night« (mit dem treffenden deutschen Titel »Traum ohne Ende«) ist auch als Ganzes faszinierend, weil die fünf Geschichten, die die in einem Haus zusammen gewürfelten Menschen erzählen, eingebunden sind in eine raffinierte Rahmenhandlung, die zwischendurch immer wieder die Frage nach der Vorherbestimmung aufwirft und in einem furiosen Ende die Geschichten miteinander verknüpft. Bei den erzählten Geschichten handelt es sich um Träume, das allerdings nimmt ihnen nur bedingt etwas von ihrem Schrecken, sei es nun die Begegnung mit einem Geist oder ein verfluchter Spiegel – eine später öfter kopierte Geschichte, ebenso wie die mit der Bauchrednerpuppe.
Die jetzt erschienene Edition, die den Film in restaurierter Fassung präsentiert, gefällt zudem durch ein schönes Extra. In der 76minütigen Dokumentation »Erinnerungen an DEAD OF NIGHT«, kommen sechs britische Kritiker und Filmhistoriker, sowie der Regisseur John Landis zu Wort, dabei in der Einschätzung der einzelnen Episoden durchaus auch konträr. Interessant dabei auch der Hinweis auf das sexuelle Element, das sich durch den Film hindurch zieht und im Kontrast zu den meisten anderen Filmen des Ealing-Studios steht, die eher kommunale Idyllen beschworen. In Großbritannien hat Studiocanal eine ganze Menge von Ealing-Produktionen veröffentlicht. Hoffentlich folgen dieser auch in Deutschland weitere.
»Dead of Night«, Großbritannien 1945, Regie: Alberto Cavalcanti, Robert Hamer, Charles Crichton, Basil Dearden. 104 Minuten, FSK 12. Anbieter: Studiocanal
Ihre Meinung ist gefragt, Schreiben Sie uns