Vladislav Opelyants
Kammeramann/frau von:
Mit seiner traumartigen Verschränkung von Phantasie und Realität gelingt Kirill Serebrennikov ein atemberaubendes Sittenbild einer postsozialistischen Agonie.
Der Jude Gilles gab sich als Perser aus, um nicht erschossen zu werden; nun muss er im KZ einem SS-Mann Farsi beibringen. Weil er die Sprache gar nicht beherrscht, erfindet er ein Idiom. Mit Respekt für die Opfer inszeniert Perelman vielfache Perspektivwechsel in einer unheroischen Überlebensgeschichte, die dem Erinnern als Leitmotiv folgt
Kirill Serebrennikovs Musikfilm »Leto« über die sowjetische Underground-Rockszene ist ein bild- und musikgewaltiges Plädoyer für künstlerische Freiheit
Als Wenja die säkularen Unterrichtsinhalte seiner Schule mit Bibelzitaten in Frage zu stellen beginnt, schlägt ihm Spott entgegen. Bald aber bringen sich die Ideologien in Stellung. Serebrennikovs Film »Der die Zeichen liest« ist eine schwarz-humorige Groteske, konzentriert auf den Schlagabtausch, die Eskalation fest im Blick