Nicolas Canniccioni
Kammeramann/frau von:
Manning Walker inszeniert nicht nur die Lebenslust und sexuelle Energie ihrer Protagonistinnen, sondern findet subtile Bilder für deren Angst. Mit der Entscheidung, aktuelle Diskurse um Deutungshoheit und die Definition von sexuellen Übergriffen ins Zentrum zu stellen, schafft der Film etwas, was bei Gesprächen zum Thema oft fehlt: Die Atmosphäre zu etablieren, die zu solchen Erlebnissen (meist) junger Frauen führt.
Harold und Maude würden erröten in Anbetracht der wilden Liebesbeziehung zwischen dem 18-jährigen Lake und dem 81-jährigen Melvin. Dabei hat Enfant terrible Bruce LaBruce seine Liebesgeschichte »Geron« gegen jede Chance und Tabu beinahe subtil inszeniert: als Melo zwischen Feelgood und Subversion