Hans Schifferle

Filmkritiken von Hans Schifferle

Kathryn Bigelows wagemutiger, teils großartiger, teils aber auch unbefriedigender Versuch, die Jagd auf Osama bin Laden darzustellen. Dokumentarisches und Mythisches mischend bleibt »Zero Dark Thirty« eine Annäherung an zehn Jahre amerikanischer Geschichte
Das Regiedebüt des Rappers RZA ist ein exotisches Actionspektakel, das Anleihen nimmt beim Kung-Fu- und Samuraifilm, dem Italowestern und der Blaxploitation. Hochartifiziell und gewiss mit Herzblut gemacht, geht dem Film jedoch die Unschuld und der Drive der alten Genrefilme ab
Zum 50-jährigen Bond-Jubiläum präsentiert Sam Mendes keinen strahlenden 007, sondern einen Mann in der Krise. »Skyfall« ist ein ungewöhnlicher, komplexer, spannender Bond
Ein grandioser Paris-Trip über den Stand der Dinge und den Lauf der Zeit. Wild und zärtlich, erotisch und schmerzlich, wunderlich und erkenntnisreich. Ein Carax-Film, eine Denis Lavant-tour de force, eine Franju-Hommage. Ein revivre des Kinos!
Das vierte Abenteuer des tierisch-coolen Heldentrios Manny, Sid und Diego zelebriert gute, alte amerikansiche Ideale, ironisch kommentiert von den Aktionen des Chaosnagers Scrat. Die fast perfekte, aber nie seelenlose 3D-Animation weist durchaus anarchische Züge auf
Der ultimative Hangover. Einem jungen Mann aus Seattle wird Krebs diagnostiziert. Die großartig besetzte und geschmackssichere Komödie »50/50« über eine fragile, suchende Männergeneration nützt letztendlich ihr Potenzial nicht aus und bleibt allzu konventionell
Eine fragmentarische Erzählung über amerikanische Elitesoldaten als Guerilleros im Kampf gegen alle Feinde der USA und eine abstrakte, semidokumentarisch scheinende Action ergeben einen Film ohne Seele
Sieben Engländer im höheren Alter reisen nach Indien, um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Ein Ensemblefilm von John Madden, hochkarätig besetzt, bestens gespielt, schrullig und komisch wie zu erwarten, aber auch voller berührender Momente
Payne und Clooney wagen viel in ihrem Hawaii-Film über Tod und Familie. Die Mischungaus Melo und Komödie, Verzauberung und Verfremdung funktioniert aber nicht immer. Großartig neben Clooney in Nebenrollen: Robert Forster und Beau Bridges
Ein junger Arzt verliebt sich im viktorianischen London in eine hinreißende Suffragette und erfindet nebenbei den Vibrator. Sympathischer, gut besetzter Film, ein wenig zu pittoresk in seinen Darstellungen von Sexualität und sozialer Ungerechtigkeit