Anne Misselwitz

Kammeramann/frau von:

Die beeindruckende Materialfülle, eine kunstvoll-suggestive Montage und interessante Interviewpartnerinnen reichen nicht aus, um die Verdichtung und Prägnanz des ersten Teils zu erreichen, regen aber dazu an, sich mehr mit den Frauen in der DDR zu beschäftigen.
Lutz Pehnert zeichnet ein so liebevolles wie gleichzeitig subtiles Porträt der Sängerin und Liederschreiberin Bettina Wegner. Ihre biografische Erzählung und das mit Fingerspitzengefühl ausgesuchte Archivmaterial werfen aussagekräftige Schlaglichter auf ein essenzielles Fragment deutsch-deutscher Kulturgeschichte.
Der Dokumentarfilm zeigt unaufgeregt und genau hinschauend, wie investigativer Journalismus jenseits der Klischees aussieht
Sehens- und vor allem hörenswerter Dokumentarfilm über den britische Audiokünstler Matthew Herbert, der mit seinen Aufnahmen abwegig erscheinender Alltagsgeräusche zum differenzierten Wahrnehmen animiert
Der deutsche Dokumentarist Jean Boué gibt mit seiner Hommage an einen Berufsstand im Umbruch auch interessante Anregungen zum Nachdenken über die derzeit politisch so aufgeladenen Mentalitätskonflikte
Die Leipziger Filmemacherin Barbara Wallbraun versammelt biografisches Material zum lesbischen Leben in der DDR der 1960er bis 80er: Ein wichtiges Stück Oral History zu privater Hypokrisie, staatlicher Repression und aufmüpfigem Eigensinn
Barbara Miller porträtiert fünf Frauen, die sich aus ihren geschlossenen Gesellschaften befreit haben und für eine freie Sexualität kämpfen. Sie rüttelt auf, findet aber keinen Bezug zu der aktuellen Debatte und kaum filmisch interessante Motive
Gelassen und genau vollzieht Gerd Kroske die Geschichte des Heidelberger Sozialistischen Patientenkollektivs (SPK) und seiner Kriminalisierung zu Beginn der 1970er ­Jahre nach
Regisseur Hüse­yin Karabey, in Istanbul geboren, widmet der langen Passion des kurdischen Volkes in der Türkei mit »Folge meiner Stimme« einen kunstvollen und berührenden Film, der sich neben den Arbeiten von Yilmaz Güney und Bahman Ghobadi nicht verstecken muss
Dokumentarist Gerd Kroske erzählt in seinem neuen Film von einer verrückten west-ost-deutschen Kunstaktion, vom Punkleben in der thüringischen Provinz und von Aufbegehren, Anpassung und Verrat