Anders Danielsen Lie
Als Schauspieler/in:
Julie will vieles sein, alles lieben und ein intensives Leben führen. Immer so lange, bis sie sich selbst in den jeweiligen Rollen überdrüssig wird. Zunächst dreht sich alles um Aksel. Dann trifft die junge Norwegerin auf Eivind; Kinderwünsche kollidieren mit dem Ekel vor der Kernfamilie und dem Hass auf den eigenen Vater. Regisseur Joachim Trier trifft mit seinem Liebesfilm die Gegenwart ins Herz, vorbei an Kitsch und abgedroschenen Klischees: bezaubernd und tiefsinnig.
Kunstvoll verschachtelt und doch schnörkellos erzählt, ist Mia Hansen-Løves Drama über ein Filmemacher-Paar eine wunderbar elegante und subtile Studie über das Verhältnis von Leben und Kunst
Gerade die französischen Künstlerfilme – man denke an »Van Gogh« (Maurice Pialat) oder »Camille Claudel« (Bruno Nuytten) – haben es mit eigenwilligen Erzählansätzen oft geschafft, einen neuen Blick auf das nationale Kunsterbe zu werfen. Ausgerechnet Rodin muss es sich nun gefallen lassen, in einem akademisch anmutenden, uninspirierten Episodenfilm gefeiert zu werden. Schade
»Personal Shopper« ist ein auf interessante Art verwirrendes Stück Gegenwartskino von Olivier Assayas, das mit seiner Auflösung der Grenzen zwischen poetischem Realismus und Genre-Elementen den Finger am Puls der Zeit hat
Ein Todesfall aus heiterem Himmel: Von Sommer zu Sommer und in Berlin, Paris, New York erzählt »Dieses Sommergefühl« eine einfache Geschichte, die unspektakulär, aber profund von den Dingen des Lebens handelt
Ein Seefahrerfilm als emotionale Odyssee einer jungen Mechanikerin auf einem Frachter: »Alice und das Meer« birgt eine scheinbar simple Dreiecksgeschichte, die zugleich poetisch und genau vom Leben auf See, von Männer- und Frauenrollen, Freiheit und Einsamkeit erzählt
Der norwegische Regisseur Joachim Trier erzählt die Rückkehr eines ehemaligen Drogensüchtigen anhand einer Reihe von Begegnungen mit alten Freunden. Die Charakterstudie eines einsamen Mannes, der noch einmal mit den Fehlern der Vergangenheit konfrontiert wird, überzeugt durch ihren ruhigen, unsentimentalen Tonfall und das zurückhaltende Spiel ihres Hauptdarstellers
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Tipp
ab 10.10. auf Netflix – Paul Greengrass stellt in seiner Verfilmung der Ereignisse rund um das Breivik-Attentat vom 22. Juli auf der norwegischen Insel Utøya das Trauma einer Nation nach