Kritik zu Ted 2

© Universal Pictures

Und wieder dreht sich alles um Hasch, Sperma und deftige Sprüche: Seth MacFarlanes Buddy-Komödie über eine Freundschaft zwischen Bär und Mann geht in die zweite Runde

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Seth MacFarlanes Sprung von Fernsehen (Family Guy) auf die Leinwand hatte mit Ted vor drei Jahren einen derart durschlagenden Erfolg, dass er ihm den Job als Oscarmoderator und die Verwirklichung seines Westerntraums A Million Ways to Die in the West einbrachte. Beide dieser neuen Unternehmungen konnte man nicht gerade als gelungen beschreiben, doch natürlich stand nie infrage, dass er seinen Teddybären in eine zweite Runde schicken würde.

Noch immer sind Ted (im Original gesprochen von MacFarlane selbst) und John (Mark Wahlberg) beste Freunde und verbringen ihre Zeit am liebsten gemeinsam kiffend auf dem Sofa. Die Vorzeichen allerdings haben sich geändert: Während John inzwischen geschieden ist, hat Ted seine Kollegin Tami-Lynn (Jessica Barth) geheiratet. Als in der Ehe dicke Luft Einzug hält, soll ein Baby die Sache wieder geraderücken. Leichter gesagt als getan, doch bald ergeben sich größere Probleme. Denn dem Staat geht auf, dass Ted vor dem Gesetz nicht als Person, sondern als Eigentum gilt. Kreditkarten werden storniert, die Ehe wird annulliert, und auch den Supermarktjob ist er los. Ganz zu schweigen davon, dass Erzfeind Donny (Giovanni Ribisi) die Situation für sich nutzen will. Doch vielleicht gelingt es ja der Anfängeranwältin Samantha (Amanda Seyfried), zwischen zwei Bongs Teds Persönlichkeitsrechte zurückzuerkämpfen.

Wie schon im ersten Teil ist auch in Ted 2 der Plot eher Nebensache. Der Star des Films ist die Prämisse: Ein kuscheliger Plüschteddy benimmt sich deftiger ­daneben als eine ganze Horde College-Studenten. Schlichter könnte ein Erfolgsrezept kaum gestrickt sein. Exakt das ist allerdings auch das Problem. Bei genauerem Hinsehen bot schließlich schon vor drei Jahren MacFarlanes mit (in Deutschland nicht immer verständlichen) ­Popkultur-Referenzen prall gefülltes Konzept ­eigentlich bloß Stoff für eine halbstündige Sitcom-Folge, nicht für einen kompletten Spielfilm. Ganz zu schweigen für eine Fortsetzung.

Nicht, dass es gar nichts zu lachen gäbe, gerade in den viel zu seltenen Momenten der lässigen Beiläufigkeit. Liam Neeson hat in Ted 2 einen wunderbaren Gastauftritt. Und wenn Ted vor Gericht gefragt wird, ob er eine Seele habe, zeigt sich auf ziemlich witzige Weise, dass er (und nicht nur er) zumindest den Soul im Blut hat. Davon abgesehen aber dreht sich eigentlich alles nur um Pot und Penisse. Das wäre noch nicht einmal problematisch, würde MacFarlane bei seinen Deftigkeiten mit ein wenig von der smarten Abgründigkeit aufwarten, die etwa Will Ferrell oder Seth Rogen so gut beherrschen. Oder die politische Unkorrektheit nicht bloß um ihrer selbst und des Schockfaktors willen bedienen. Doch zwischen becherweise Spermaproben, latenter Homophobie und deplatzierten Bürgerrechtsvergleichen zielt er leider – mehr noch als beim letzten Mal – bloß plump, lieblos und ohne Umwege aufs Vulgäre. Selbst bekifft kann man sich origineller amüsieren!

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