Kritik zu Jack und Jill

© Sony

2011
Original-Titel: 
Jack und Jill
Filmstart in Deutschland: 
26.01.2012
L: 
91 Min
FSK: 
keine Beschränkung

Ist dies der unlustigste Sandler-Film aller Zeiten? Publikumsliebling Sandler als zufriedener Familienvater und Werbeclipproduzent, der Besuch von der schwer handhabbaren Schwester bekommt, die, Überraschung!, tatsächlich so aussieht wie er

Bewertung: 1
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Die Schlussszene sagt im Grunde alles: Da sitzt Al Pacino (der hier eine, wie es so schön heißt: »fiktionalisierte Version seiner selbst« spielt) bei Jack (den Adam Sandler wiederum als Variante seiner fiktiven Selbstversionen angelegt hat), und gemeinsam betrachten sie den Werbespot für Dunkin’ Donuts, in dem Al als rappender Werbeträger auftritt. Jack ist begeistert, ihm als Werbefilmproduzenten hat Al damit einen großen Gefallen erwiesen. Al dagegen verharrt erst mal in Regungslosigkeit. Um dann in Paten-Manier ganz sanft, aber mit bedrohlicher Intensität die Worte auszusprechen: »Dieses Machwerk muss vernichtet werden, alle Kopien davon, alle Muster. Sorg’ dafür, dass es niemals jemand zu Gesicht bekommt!« Der erfahrene Kritikenleser weiß, worauf eine solche Einleitung hinausläuft – man wünscht sich, Sandler hätte im Fall von Jack und Jill diese Worte beherzigt und ihn nie ins Kino gebracht. Für fast alle Werke mit Adam Sandler gilt, dass man den Komiker mehr mag als das jeweilige Drumherum seiner Filme. Dass Sandler in Jack und Jill in der Doppelrolle als männlicher und weiblicher Zwilling auftaucht, mag da erst mal vielversprechend klingen, erweist sich aber als das Quäntchen, das es braucht, um selbst den hartgesottenen Sandler-Fan den Beginn eines Überdrusses spüren zu lassen. Der Plot, der um die beiden gestrickt wird, ist des Nacherzählens nicht wert, gibt er doch selbst beim Schauen zu wenig Stoff, um den Zuschauer beschäftigt zu halten. Und trotz heftigster Anstrengungen, die kaum eine Erniedrigung und Peinlichkeit auslassen, gelingt es dem namhaften Ensemble (in weiteren Cameo-Auftritten John McEnroe und Johnny Depp) nicht, auch nur ein bisschen Witz aus all den Verwicklungen zu schlagen.

Ganz zuletzt gibt es doch noch etwas Positives zu berichten: Jack und Jill ist ungeheuer kurz. Weit unter 90 Minuten, wenn man Vor- und Abspann abzieht, die mit ihren Zwillingsmonologen noch das Lustigste des Ganzen sind.

Meinung zum Thema

Kommentare

20.1.2017:
Kam gestern im TV. Habe schon lange nicht mehr so einen Mist gesehen. Reine Zeitverschwendung.

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