"Was tut sich?"mit Andres Veiel
Neue Perspektiven auf eine viel diskutierte Persönlichkeit, ermöglicht durch bislang ungekannte Zugänge: Der Nachlass von Leni Riefenstahl, Hitlers Lieblingsregisseurin, die diese Rolle später beharrlich abstritt, ist die Grundlage für Andres Veiels jüngsten Dokumentarfilm »Riefenstahl«. Ein Beitrag auch zu aktuellen Diskursen um Fake News und die Manipulationskraft von Bildern.
Sein umfangreiches Material lässt der Film für sich sprechen. Wie ein Puzzle setzt er ein Bild Riefenstahls zusammen, das ihrer Selbstdarstellung fundamental widerspricht, etwa die Politik ihrer Filme oder ihre angebliche Unkenntnis von Gräueltaten betreffend. Durch die geschickte Montage kommt »Riefenstahl« dabei weitgehend ohne Kommentar aus, was zum kritischen Zuschauen einlädt und gleichzeitig eine eigenständige Urteilsbildung erlaubt.
Mit dem Zusammenhang von Politik und Kunst beschäftigte sich Andres Veiel, 65, bereits in seinem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm »Beuys« von 2018, einem ebenfalls collageartigen Porträt des Künstlers. Sein Regiedebüt hatte er mit »Winternachtstraum« (1992), einer Dokumentation der Rückkehr der Schauspielerin Inka Köhler-Rechnitz auf die Theaterbühne im Alter. Veiels Spielfilm »Wer, wenn nicht wir« (2011) zeichnete anhand des Paares Gudrun Ensslin/Bernward Vesper die Vorgeschichte der RAF nach. »Die Überlebenden« (2011) ist eine persönliche Ergründung der Selbstmorde dreier Mitschüler. »Der Kick« (2006) arbeitet die Ermordung des 16-jährigen Marinus Schöberl durch drei Jugendliche auf.
Film und Werkstatt-Gespräch am 8.12. ab 20:00 Uhr
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt
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Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 18 Uhr
Tel.: +49 69 961 220 – 220
kinokasse@dff.film
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