"Was tut sich?" mit Aslı Özge

Ein Berliner Hinterhof dient Aslı Özge in »Black Box« als Ort, um einen gesellschaftlichen Mikrokosmos aufzubauen. Die Bewohner:innen bilden einen Querschnitt der Gesellschaft ab, die neue Hausverwaltung sorgt für Unruhe; Vertreibung, Mieterhöhungen und Gentrifizierung liegen in der Luft. Die Stimmung ist entsprechend angespannt, das Misstrauen überall zu spüren. Und dann kommt auf einmal eine reale Bedrohung hinzu: Ein Sondereinsatzkommando riegelt Straße und Haus ab, keiner kann mehr raus. Über die Hintergründe werden die Bewohner:innen im Unklaren gelassen. Es ist der endgültige Kipppunkt, an dem sich die Anspannung aller entlädt. Geschickt fängt der Film Gefühle von Paranoia ein und zeigt Figuren, die nur allzu bekannt erscheinen, aber nicht zu Karikaturen verkommen.

Die türkische Filmregisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin Aslı Özge wurde 1975 in Istanbul geboren. Nach einem 1995 beendeten Studium der Kommunikationswissenschaften fing sie im Anschluss ein Studium an der Film- und Fernsehakademie der Marmara-Universität in Istanbul an, das sie 1999 abschloss. Seit 2000 lebt sie in Berlin und Istanbul. Ihr nach dem Studium realisierter Kurzfilm »Capital C« wurde mehrfach preisgekrönt, ihr erster Spielfilm »Ein bisschen April«, eine deutsch-türkische Produktion im Auftrag des ZDF, erschien 2003. Gesellschaftskritische Filme und die Beschäftigung mit deutsch-türkischer Kulturgeschichte bilden einen Schwerpunkt ihrer Arbeiten, mit denen sie regelmäßig auf Festivals wie der Berlinale oder dem Istanbul Film Festival vertreten ist. Auszeichnungen erhielt sie unter anderem für »Men on the Bridge« (2009) und »Auf Einmal« (2016).

Video-Mitschnitt

Vorstellungsbeginn am 5.11. ab 19:30 Uhr

DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt 
Karte

Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 18 Uhr
Tel.: +49 69 961 220 – 220
kinokasse@dff.film