E-Mail an... Bettina Böhler
Bettina Böhler
Bettina Böhler, 59, hat als Editorin u.a. für Christian Petzold, Angela Schanelec, Margarethe von Trotta und Angelina Maccarone gearbeitet. Ihr Regiedebüt »Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien« lief auf der Berlinale. Der für diesen Monat angesetzte Kinostart ist verschoben
Der erste Film, den Sie im Kino gesehen haben?
»Jakobowsky und der Oberst« mit Danny Kaye und Curd Jürgens. Ich habe mit sechs Jahren nicht wirklich viel verstanden, aber vielleicht war es doch irgendwie prägend.
Welchen Film schauen Sie immer wieder?
»Die Verachtung« von Godard sollte man sich als Kino-Liebende immer wieder mal ansehen. Ein stilistisches und inhaltliches Meisterwerk über die Kraft und Abgründe des Kinos.
Welche Fernsehserie verfolgen Sie gerade?
Fernsehserien sind für mich eine Kindheitserinnerung – »Bezaubernde Jeannie« und »Bonanza«. Ich kann dem »horizontalen Erzählen« heutzutage nicht wirklich etwas abgewinnen. Habe auch gar keine Zeit dafür.
Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?
»Never, Rarely, Sometimes, Always«, Jury-Preis der Berlinale 2020. Eine weltumspannende Geschichte, die fundamentale Probleme von Frauen sehr unspektakulär erzählt.
Ein Film, auf den Sie sich freuen …
Der Film »Klandestin« von Angelina Maccarone, der hoffentlich bald mal finanziert wird.
Ihr/e Lieblingsschauspieler/schauspielerin?
Schauspieler/innen sind die Held/innen des Kinos. Habe große Achtung, da Lieblinge zu nennen ist nicht möglich.
Wer oder was ist unterschätzt?
Ich glaube, Regisseurinnen sind nach wie vor unterschätzt. Hoffe, dass sich das, unabhängig von einer Quotendebatte, irgendwann mal ändert.
Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?
»Der Hofnarr« mit Danny Kaye ist eigentlich mein Lieblingsfilm. Müsste vielleicht peinlich sein, aber ich finde ihn so lustig, dass es wieder nicht peinlich ist. Der Becher mit dem Fächer...
Was sammeln Sie?
Sammeln ist für mich das Gegenteil von Neugier. Jedenfalls, wenn es sich auf Objekte bezieht; ich sammle lieber Erfahrung.
Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?
Ich lebe in der Gegenwart, und versuche, das Beste daraus zu machen. Die Vergangenheit hat mich geprägt, über die Zukunft weiß ich noch nichts.
Der beste Platz im Kino?
Zweite oder dritte Reihe. Ich will ja nah dran sein, sonst kann ich mich auch vor einen Fernseher oder Computer setzen.
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