Kritik zu You'll never walk alone

© Mindjazz Pictures

2017
Original-Titel: 
You'll never walk alone
Filmstart in Deutschland: 
18.05.2017
L: 
99 Min
FSK: 
Ohne Angabe

Gib nie auf – das ist die Botschaft dieses Songs, der zur berühmten Fußballhymne wurde. André Schäfer geht in seinem Dokumentarfilm der Entstehung und Wirkung des Liedes nach

Bewertung: 3
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Nein, ein Fußballfilm ist »You'll Never Walk Alone« eigentlich nicht. Obwohl die Doku natürlich viel mit Fußball zu tun hat. Aber noch mehr natürlich mit dem Lied, auf dessen Spuren sich Regisseur André Schäfer mit seinem Frontmann Joachim Król begibt. Für Nichtfußballfans: »You'll Never Walk Alone« ist so etwas wie die inoffizielle Welthymne dieses Sports (»Walk on, walk on, with hope in your heart/And You'll never walk alone«), ein Aufruf zur Gemeinsamkeit und Solidarität. Seit den sechziger Jahren ertönt dieses Lied im Stadion des FC Liverpool vor Beginn jedes Spiels. Es gibt übrigens auch Kritiker, die finden, nur dort gehöre es auch hin.

Eigentlich hat dieses Lied mit Fußball überhaupt nichts zu tun. 1909 wurde das Stück »Liliom« des damals weltbekannten Dramatikers Ferenc Molnár uraufgeführt – mit mäßigem Erfolg. 1945 adaptierten es Richard Rogers und Oscar Hammerstein für den Broadway als Musical. Von ihnen stammen Text und Musik des Liedes, das zwei Mal in dem Stück erklingt. 1956 machten sie den Film »Carousel« daraus. Den hatte der Musiker Gerry Marsden gesehen und coverte das Lied 1963 mit seiner Band Gerry and the Pacemakers, damals so bekannt wie die Beatles. Und seit diesen Tagen wird der Song in dieser Version im Stadion an der Anfield Road gespielt.

Eine spannende Geschichte, ein lebendiges Stück Pop. Allerdings auch nicht gerade unbekannt. Vielleicht hat deshalb diese Dokumentation eine Tendenz zur Abschweifung, zum Mäandern. Molnár ist ein großes Thema des Films, der ja eine Bewegung von der Hochkultur in die populäre beschreibt. Im Premierenjahr von »Liliom« wurde auch der BVB Dortmund gegründet, und so ist dieser Film gewissermaßen schwarz-gelb grundiert. Joachim Król, auch BVB-Fan, betritt sogar die Räume, in der die Gründungsversammlung stattfand. Aber es gibt auch großartige Zeitzeugen, etwa Gerry Marsden selbst oder auch Jacques d'Amboise, der in »Carousel« tanzte.

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