Kritik zu Storm und der verbotene Brief

© Farbfilm Verleih

Reformation im Film für die ganze Familie: Der holländische Regisseur Dennis Bots erzählt von einem 12-Jährigen in Antwerpen anno 1521, der sich maßgeblich an der Verbreitung von Luthers Ideen beteiligt

Bewertung: 3
Leserbewertung
0
Noch keine Bewertungen vorhanden

Da die Reformation in diesem Jahr in den Mittelpunkt des Interesses rückt, ist es nicht verwunderlich, dass auch ein Familienfilm sich des Themas annimmt. In diesem Historienabenteuer geht es um den 12-jährigen Storm, der aus seiner jugendlichen Perspektive heraus an den Geschehnissen teilnimmt, um sie schließlich maßgeblich zu beeinflussen. Das Jahr 1521 ist der Beginn von Luthers Verbannung, sein Thesenanschlag ist da bekanntlich vier Jahre her. Unser Blick wandert von Wittenberg nach Antwerpen, wo der Reformationsgedanke begeistert diskutiert wird und darum der berüchtigte Inquisitor Frans van der Hulst die Bevölkerung bespitzeln und zu Folterverhören in den Kerker werfen lässt.

Der Konflikt zwischen Kirchendekret und reformatorischem Streben wird auch in Storms Familie ausgetragen, in der die Mutter streng nach den katholischen Edikten lebt, der Vater aber, ein Buchdrucker, an der Erneuerung der Kirche interessiert ist. Ein Mönch wendet sich mit der Bitte an ihn, einen konspirativen Brief Luthers zu vervielfältigen. Hier beginnt das Abenteuer Storms, der die Druckplatte rettet, als sein Vater verhaftet wird. Der Junge hetzt nun durch Antwerpen, um Hilfe zu finden. Die taucht unvermittelt in Form der gleichaltrigen Marieke auf, die im Untergrund in den Katakomben der Stadt haust.

Der holländische Regisseur Dennis Bots inszeniert die Geschichte vor mittelalterlichem Stadtkolorit, das düster und schmutzig ist. Historische Parallelen dienen ihm allerdings vor allem dazu, Verfolgungsjagden zu inszenieren und eine Atmosphäre von Angst und Schrecken zu kreieren. Dabei lastet allerdings allzu viel Bürde auf den Schultern des jungen Buchdruckersohns. Storm muss nicht nur die Druckplatte retten, er muss schließlich auch seinen Vater vor dem Scheiterhaufen retten, als die Flammen schon an dessem Hemd züngeln. Für die Einordnung in die Zeit sind lediglich das Jahr und die Orte angegeben, den Rest müssen sich die jungen Zuschauer selber erschließen, was aber kein Nachteil sein muss.

Meinung zum Thema

Kommentare

Er ist einfach komisch

Ihre Meinung ist gefragt, Schreiben Sie uns

Mit dieser Frage versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt