Kritik zu Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache

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Exzentrische Gauner, Dialogwitz und jede Menge Gewaltausbrüche: Dito Montiel weckt mit prominenter Besetzung die Erinnerung ans »Tarantinoeske«

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Gewalt und Verbrechen standen im Mittelpunkt der Arbeit von Regisseur Dito Montiel, seit er vor bald 20 Jahren mit »Kids – In den Straßen New Yorks« seinen Einstand als Filmemacher gab. Einzige Ausnahme: sein bislang letzter Film, die Komödie »The Clapper«, nach der dann prompt Funkstille herrschte. Rund sieben Jahre später meldet der New Yorker nun zurück.

Eigentlich sind friedliche Feiertage angesagt für Vincent (Ed Harris), seine zweite Ehefrau Sandy (Gabrielle Union) und deren längst studierenden, aber noch immer recht kindlichen wirkenden Sohn DJ (Miles J. Harvey), der in »Riff Raff« auch als Erzähler fungiert. Doch mit der Ruhe im Ferienhaus in Upstate New England ist es schnell vorbei, als Vincents Sohn aus erster Ehe (Lewis Pullman) samt hochschwangerer Freundin (Emanuela Postacchini) und seiner offenkundig betäubten Mutter (Jennifer Coolidge) auftaucht. Dass das nur Ärger bedeuten kann, ahnt mindestens Vincent schnell, und tatsächlich ist alsbald ein Gangsterduo (Bill Murray und Pete Davidson) unterwegs, das mehr als nur eine offene Rechnung im Gepäck hat.

Wenn es einen guten Grund gibt, das Adjektiv »tarantinoesk« aus der Mottenkiste zu holen, dann ist es dieser Film. »Riff Raff« kombiniert die Vorliebe des Regisseurs für Gewaltausbrüche mit jeder Menge Dialogwitz und einer etwas in die Jahre gekommenen Vorstellung von Coolness, die weder sonderlich originell ist noch viele Überraschungen bereithält. Gerade in Sachen Plot und Timing schwächelt das sich allzu sehr auf Rückblenden verlassende Drehbuch von John Pollono. 

Aber Montiel, der im Laufe seiner Karriere schon mit Robert Downey Jr. oder Robin Williams zusammenarbeitete, versteht es immer noch, hochkarätige Schauspieler*innen anzuziehen – und auch hier ist es das Ensemble, das dem Film zu seinen sehenswerten Momenten verhilft. Um dem Film mehr als flüchtige Beachtung zu schenken, gibt es davon dann am Ende allerdings doch zu wenige. 

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