Kritik zu Riddick: Dead Man Stalking

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Krachende Machodialoge: Im dritten Riddick-Science-Fiction-Abenteuer muss der von Vin Diesel verkörperte intergalaktische Outlaw auf einem Wüstenplaneten wieder ganz von vorne anfangen

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Wie Dantes Hölle sieht der Planet aus, auf dem der intergalaktische Outlaw Riddick (Vin Diesel) in seinem dritten Abenteuer strandet. Doch die Wüstenei mit rauchenden Vulkanen am Horizont, bevölkert von ekligem Gewürm, erweist sich als perfektes Biotop für den brachialen Antihelden. Im überdrehten Vorgängerepos Riddick: Chroniken eines Kriegers von 2004 war der Exsträfling zum Herrscher der »Necromonger« gekrönt worden. Wie man in knappen Rückblenden erfährt, war er drauf und dran, zu verweichlichen. Nun wird er, nach einer Intrige, vermeintlich tot auf dem trostlosen Planeten zurückgelassen. Doch als Stehaufmann ist  Vin Diesel wieder ganz in seinem Element. So greift der Film in einer »Zurück auf Los«-Kehrtwende die Motive des ersten Riddick-Films Pitch Black von 2000 auf, in dem der gefangene Schwerverbrecher, auf einem Planeten notgelandet, ums Überleben kämpfte.

Vin Diesel ist ein Selfmade-Actionheld. Àla Sylvester Stallone schrieb er sich 1995 seinen Debütfilm Multi-Facial auf den Leib und wurde von Steven Spielberg, der ihm eine Rolle in Der Soldat James Ryan gab, weitergefördert. Und er ist ein instinktsicherer Geschäftsmann, der, nachdem Riddick 2 die kommerziellen Erwartungen enttäuscht hatte, bei den Universal-Studios die Rechte an dem Riddick-Charakter im Austausch gegen seinen Auftritt in Fast & Furious: Tokyo Drift verhandelte. Das Geld für die Fortsetzung brachte er teilweise selbst auf. Und der bisherige Erfolg des Films gibt ihm recht.

Das »Downsizing« von gut 100 Millionen Dollar Budget für Riddick Nr. 3 auf rund 30 Millionen Dollar hat dem Spektakel, sieht man von der holprigen Computeranimation ab, gut getan. Denn so lenkt wenig von Vin Diesel ab, der als stiernackig-stoischer Desperado mit Türsteher-Grandezza die Szene beherrscht. Mit Grabesstimme verkündet Riddick aus dem Off sein Credo: »Ich habe das schlimmste Verbrechen begangen, in dem ich mich zivilisierte. Ich muss die Bestie in mir wiederfinden.« Wie in einer Horrorversion der Urzeitanimationskomödie Die Croods exerziert er als archaischer Überlebenskämpfer die Entwicklung vom Höhlenmenschen zum Haustierzüchter durch. Zurückgeworfen aufs Fressen und Gefressenwerden, schlachtet  Riddick Giger-artige Wassermonster. Dann zähmt er mit den Leckerlis eine eigenhändig gefangene Kreatur, ein Mix aus Hyäne und Zebra. Mit dem Tier schlägt er sich zu einer verlassenen Raumstation durch, sendet ein Notrufsignal und lockt gleich zwei Raumschiffe mit Häschernan. Nacheinander landen ein Team von Kopfgeldjägern und eine Truppe, deren Anführer privates Interesse an Riddick hat – womit eine Brücke zu Pitch Black geschlagen wird.

Die einzige Frau, die stramme Macholesbe Dahl (Katee Sackhoff aus »Battlestar Galactica«), ist zwar vor allem dazu da, um von Riddick umgedreht zu werden. Doch die Inszenierung, extrem brutal und mit viel Glibberausgestattet, hält sich nicht mit Beziehungssperenzchen auf. Abgespeckt auf das Wesentliche, ist dies ein Film der klaren Ansagen, mit geradezu bestechend ein dimensionalen Charakteren und krachenden Machodialogen, aber nicht ohne Witz.

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