Kritik zu To The Moon

© Sony Pictures

Greg Berlanti verwandelt die Verschwörungstheorie von der vorgetäuschten Mondlandung frech in eine Romcom mit Sixties-Flair und Star-Appeal

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Das Romcom-Revival setzt sich mit »To The Moon« fort, und statt sich bloß von Vorbildern wie Doris Day und Rock Hudson inspirieren zu lassen, geht es in diesem Fall sogar ganz direkt in die 60er Jahre. Der Wettlauf ins All ist im vollen Gange und die NASA braucht dringend ein bisschen PR. Kelly Jones (Scarlett Johansson) ist genau die Richtige für den Job, so einfallsreich wie skrupellos. Einmal engagiert durch den windigen Nixon-Mitarbeiter Moe Berkus (Woody Harrelson), macht sie sich in Florida an die Arbeit und kommt dort prompt Cole ­Davis (Channing Tatum) in die Quere. 

Der leitet mit viel Ernst die Vorbereitung auf die Mission der Apollo 11 – und hat wenig Verständnis für die Großstädterin, die Werbedeals für die Astronauten an Land ziehen will und zur Not auch einen Schauspieler statt ihm selbst für ein Interview vor die Fernsehkameras stellt. Je näher die geplante Mondlandung rückt, desto näher kommen die beiden sich. Doch Berkus plant parallel eine im Studio gefilmte Version des historischen Ereignisses, falls im All nicht alles so glattläuft wie gehabt.

Die Idee, aus der alten Verschwörungstheorie von der gefakten Mondlandung eine Komödie zu stricken und statt Neil Armstrong lieber das aufgeregte Drumherum in den Fokus zu nehmen, ist so gut, dass die kabbelnd beginnende Romanze zwischen Kelly und Cole darüber fast ins Hintertreffen gerät. Was vielleicht auch daran liegt, dass Johansson und Tatum in ihren Rollen zwar für sich genommen reichlich Filmstar-Charisma mitbringen, aber gemeinsam eher wenig »Chemie« haben. 

Am Ende ist »To The Moon« –solide inszeniert von Greg Berlanti und mit 132 Minuten zwischendurch spürbar zu lang – ein netter und weitestgehend unterhaltsamer Film, mit hübschen Sixties-Vibes, sehenswerten Nebendarstellern (vor allem Jim Rash als exzentrischem Hollywood-Regisseur) und einer Menge flotter Dialoge. Doch er hätte eben das Potenzial gehabt, noch sehr viel mehr zu sein.
 

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