Kritik zu Kung Fu Panda 2

© Paramount Pictures

2011
Original-Titel: 
Kung Fu Panda 2
Filmstart in Deutschland: 
16.06.2011
L: 
97 Min
FSK: 
Ohne Angabe

In der Fortsetzung der Saga um den einst faulen und wenig fitten Pandabären Po, der sein Kung Fu doch noch lernt, werden neue ernstere Töne angeschlagen: Es geht in einen neuen Kampf – und eine neue Dimension

Bewertung: 4
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Drei Jahre ist es her, dass der etwas tollpatschige und auch nicht gerade sehr fitte Pandabär Po seinen ersten Auftritt in John Stevensons und Mark Osbornes Animationsfilm Kung Fu Panda hatte. Seither ist viel passiert, in der Welt des Bären, der damals vom Fanboy zum Helden geworden ist, sowieso, aber auch im Kino selbst. Die 3-D-Technik hat das Animationsgenre mittlerweile fest in ihrem Klammergriff. Schließlich verspricht ein Film in 3-D schon aufgrund der höheren Kartenpreise größere Einnahmen. Also dürfen der frischgebackene Drachenkrieger Po und seine treuen Gefährten, die Furiosen Fünf, nun ein räumlich animiertes China vor einem despotischen Bösewicht bewahren.

Einst waren es die Pfauen, die das Pulver und damit auch die Feuerwerkskörper erfunden haben. Seitdem konnten sie Räder aus Licht und Feuer direkt am Himmel schlagen und alle Tiere Chinas damit verzaubern. Zum Dank dafür saß ihr Geschlecht lange auf dem Thron und wurde von allen verehrt. Aber das sollte sich ändern, als der junge Lord Shen nicht aufhören wollte, die dunklen, zerstörerischen Kräfte des Schwarzpulvers auszuloten. Nachdem er dann auch noch ein Massaker an Pandabären veranlasst hat – eine Weissagerin hatte prophezeit, dass ihn einmal ein weißschwarzer Krieger aufhalten würde –, blieb seinen Eltern nichts anderes mehr übrig: Sie mussten ihren Sohn verbannen. Das hat ihnen das Herz gebrochen. Seither herrscht statt der Pfauen ein Rat weiser und mächtiger Kung- Fu-Krieger. Doch nun ist Lord Shen zurück und will die Macht mithilfe einer tödlichen Waffe an sich reißen. Alleine Po könnte ihn aufhalten. Nur muss er dafür erst einmal das Geheimnis seiner Herkunft lüften.

Der Beginn der Saga um Po, einem weiteren Bären von sehr geringem Verstand, war eine liebevoll ironische Hommage an die Martial- Arts-Filme der 70er Jahre. John Stevenson und Mark Osborne haben sich seinerzeit tief vor dem Hongkong-Kino jener Zeit verbeugt und sind damit auch auf den Spuren Quentin Tarantinos gewandelt. Jennifer Yuh geht nun mit dem Sequel einen ganz anderen Weg. Eine kurze, überaus ironische Sequenz, in der Pos entnervter Lehrmeister Shifu über den inneren Frieden doziert, muss als Klassikeranspielung ausreichen. Ansonsten orientiert sich Yuh eher an den Fantasy-Epen, die seit einigen Jahren in China produziert werden.

Die Shaw Brothers mussten also Zhang Yimou und Chen Kaige weichen. Damit hat sich auch der Ton der Serie verändert. Er ist längst nicht mehr so komödiantisch. Anstatt auf Scherz, Satire und Ironie setzt Jennifer Yuh auf tiefere Bedeutung und auf jede Menge Action. Das Waisenkind Po, das von einem Gänserich aufgezogen wurde, und Shen, der verstoßene Sohn, sind zwei Seiten einer psychologischen Medaille. Beide leiden an ihren Traumata, nur werden sie auf ganz verschiedene Art mit ihnen fertig. Diese neue Tiefe korrespondiert auf reizvolle Weise mit der räumlichen Tiefe der Bilder. Mit seinen eindrucksvollen 3-D-Sequenzen, die in einem wunderbaren Kontrast zu den zweidimensionalen Rückblenden stehen, setzt Kung Fu Panda 2 ästhetische Maßstäbe. Nur in den extrem schnellen Actionszenen kommt auch die modernste Technik immer noch nicht ganz mit.

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