Kritik zu Geistervilla

© Walt Disney

2023
Original-Titel: 
Haunted Mansion
Filmstart in Deutschland: 
27.07.2023
L: 
122 Min
FSK: 
Ohne Angabe

Das Disney-Themenpark-Vergnügen bekommt eine Neuverfilmung mit Rosaria Dawson im Zentrum, die ein buntes Team anheuert, um dem Spuk auf die Schliche zu kommen

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Im Dunkel einer gespenstischen Nacht kommen Mutter Gabbie und ihr neunjähriger Sohn Travis in Louisiana an. In einem einsam gelegenen Haus am Rande von New Orleans suchen die beiden einen Neuanfang nach dem Tod des Vaters. Sie stellen allerdings schnell fest, dass es Vormieter gibt, die noch im Haus herumspuken. Da Gabbie (Rosario Dawson) eine moderne, anpackende Frau ist, die sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen lässt, heuert sie ein divers aufgestelltes Team von Helfern an, die auf je unterschiedliche Weise auf Geistererscheinungen spezialisiert sind: Der unorthodoxe Priester Kent (Owen Wilson) ist erfahrener Exorzist, der Wissenschaftler Bruce Davis (Danny DeVito) bearbeitet Spukhäuser als Forschungsgegenstand, der ehemalige Astrophysiker Ben (LaKeith Stanfield) ist ein Haunted House-Tourguide und Harriet (Tiffany Haddish) nimmt als Medium Kontakt mit dem Jenseits aus. 

Gemeinsam macht sich die disparate Truppe daran, das Geheimnis der illustren Geisterschar zu ergründen und wächst darüber zur turbulenten Ersatzfamilie zusammen. Da es sich um ein Disney-Franchise handelt (vor 20 Jahren gab es bereits eine deutlich albernere Version mit Eddie Murphy in einer der Hauptrollen), gestaltet sich das im Mix aus wohligem Grusel und albernem Spaß, weniger als existenzieller Horror, sondern eher als ausufernde Halloweenparty.

Diesen Sommer zeigt sich das Kino in Franchise-Filmen wie »Indiana Jones« und »Mission Impossible« mit turbulenter Action nah an den Anfängen des Kinos im Jahrmarkt. Besonders wörtlich gilt das hier für Disneys Relaunch seiner »Haunted Mansion«, die – wie zuvor schon die »Pirates of the Caribbean«-Filme – eine verfilmte Disney-Themenpark-Attraktion ist. Aus der Verwandtschaft des Films mit den Kreationen der Disney-Imagineering-Abteilung macht Regisseur Justin Simien kein Hehl. Tatsächlich herrschte bei Disney von Anfang an reger Austausch, zwischen Filmteams und Themenparkdesignern, vor allem in den Departments Special Effects, Kostüm und Ausstattung. So ist es jetzt tatsächlich ein bisschen so, als würde man den Geisterbahnsitz verlassen und mit den Akteuren zwischen Neugier und Angst, Flucht und Verfolgung durchs riesige Haus hetzen und huschen. 

Mit großer Detailfreude wurde das bekannte Spukhaus analog nachgebaut und digital in alle Richtungen erweitert: Keine Wand, keine Decke, kein Gang und keine Treppe sind verlässliche Materie, jeder Raum ist fluide, besonders gilt das für die Spiegel, die schon immer ein Tor in Parallelwelten waren. Zusammen mit Drehbuchautorin Katie Dippold (»Parks and Recreation«, »The Heat« und »Snatched«) und einem spielfreudigen Ensemble (u.a. Jamie Lee Curtis als Madame Leota und Jared Leto als Hat Box Ghost) findet Simien eine durchaus vergnügliche Balance zwischen traditioneller Nostalgie und frischer Modernität, zwischen story und ride, die gespickt ist mit kleinen und großen easter eggs.

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