Kritik zu Der Love Guru

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Das Artwork zu diesem Film sieht eigentlich gut aus: sehr Siebziger, psychedelisch wie ein Goa-Urlaub. Aber Mike Myers scheint sein Chakra nicht geerdet zu haben: der erste Film des Erfolgskomikers nach fünf Jahren Funkstille zündet nicht

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Mike Myers scheint ein wählerischer Schauspieler zu sein. Anders als die Komikerkollegen Adam Sandler oder Ben Stiller, die zwischenzeitlich in gefühlten 17 Filmen pro Jahr zu sehen waren, läuft es bei Myers andersherum: alle paar Jahre ein Film. Wenn man vom Sprechjob in »Shrek« absieht, ist »Love Guru« sein erster Kinopart seit 2003. Wer sich so rarmacht, schürt die Erwartungen.

Es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass »Love Guru« in den USA ein Flop war, und auch, dass indische Gruppierungen gegen Myers' vermeintliche Diffamierung indischer Lebensart protestierten. Aber um es vorwegzunehmen: »Love Guru« ist nicht so degoutant, wie es die Kritiken befürchten ließen. Er ist aber auch nicht so gut, wie man es vom ersten Mike-Myers-Film seit fünf Jahren erhofft hätte.

Myers spielt den Guru Pitka, einen in Indien aufgewachsenen Amerikaner, der nun in Los Angeles ein erfolgreiches Sex-Selbsthilfe-Zentrum leitet. Als das Management eines großen Eishockey-Vereins ihn beauftragt, die Ehe des depressiven Starspielers zu retten, steht Pitka vor der größten Herausforderung seiner Karriere. Die simple Story ist ganz auf Myers zugeschnitten. Für seine Rolle hat er sich einmal mehr eine groteske Maske zugelegt – womit schon einer der größten Humorkiller des Films benannt wäre: Anders als etwa in »Austin Powers« wirkt die Kostümierung hier weder originell noch witzig, sondern dämlich. Und da dieser Rahmen nicht stimmt, wollen auch die wenig geistreichen Gags kaum zünden. Über weite Strecken überspannt Myers den Bogen der kindischen Zweideutigkeiten und skatologischen Anspielungen. Und bezeichnenderweise ist er in jenen Szenen am witzigsten, die ihn vor seiner Guru-Zeit und daher ohne Maske zeigen. Die meiste Zeit aber stiehlt ihm ein anderer Schauspieler die Schau: Popstar Justin Timberlake beweist in seinen Szenen als vertrottelter Potenzprotz außerordentliches komödiantisches Talent. Für Myers würde man sich wünschen, dass er mit seiner Rollenwahl künftig nicht mehr so zimperlich ist – dann fallen Enttäuschungen nicht mehr so ins Gewicht.

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