Kritik zu Child's Play

© Capelight Pictures

Im Reboot der erfolgreichen »Chucky«-Horrorfilmreihe entpuppt sich, wenig ­überraschend, erneut eine Puppe als immanente Bedrohung für ihre Umgebung

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Dämonische Puppen haben Konjunktur: gerade erst lief »Annabelle 3« in den Kinos, im Heimkino erschien der jüngste Film der nach längerer Pause wiederbelebten »Puppetmaster«-Reihe und unter dem Originaltitel »Child's Play« kommt nun ein Reboot jener Filmreihe heraus, die es nach dem ersten Film 1988 (in Deutschland »Chucky – Die Mörderpuppe«) bis 2017 auf insgesamt sechs Fortsetzungen brachte. Erdacht wurde die Serie von Don Mancini, der für alle das Drehbuch schrieb und bei den letzten drei Filmen auch die Regie übernahm. Da sich der Name der Hauptfigur als ähnlich zugkräftig erwies wie der von Freddy Krueger aus »Nightmare on Elm Street«, trugen die Filme, die bis dahin als »Child's Play« 1-3 firmierten, ab dem vierten Film den Namen »Chucky« auch im Originaltitel. 

In den späteren Filmen ging es nicht nur mehr um das Verhältnis der Puppe zu ihrem Besitzer, sondern auch um das Miteinander von Puppen, da gab es eine »Bride of Chucky« (1998) und sogar einen mit dieser gezeugten Nachkommen (»Seed of Chucky«, 2004). Überwiegend sogar im Kino ausgewertet, zeigt sich die anhaltende Popularität nicht nur im neuen Film, sondern auch in einer für das kommende Jahr angekündigten Fernsehserie.

Wo in der ursprünglichen Reihe immer wieder Voodoo-Rituale im Zentrum standen, durch die menschliche Seelen in die Körper von Puppen (und umgekehrt) transformiert wurden, so beginnt der neue Film erfreulich bodenständig mit einem gefeuerten Angestellten in einer Fabrik (in Vietnam), der aus Rache ein Abschiedsgeschenk produziert und bei einer »Buddi«-Puppe die Sicherheitsvorkehrungen deaktiviert. Buddi, kurioserweise mit noch weniger sympathischen Gesichtszügen als im Original, ist hier technologisch auf der Höhe der Zeit, was es ihm auch erlaubt, potenzielle Gegner auszuspähen. Nicht nur als Freund, sondern auch als Beschützer seines Besitzers, sieht er es als seine Verpflichtung an, alle seinem Besitzer unfreundlich gesinnten Wesen zu eliminieren. Die Katze der Familie ist diesmal das erste, aber natürlich nicht das letzte Opfer. 

Dass der 13-jährige Andy Buddis Gefährlichkeit lange nicht wahrhaben will, hängt auch mit den familiären Verhältnissen zusammen. Seine alleinerziehende Mutter (Aubrey Plaza) hat einen neuen Freund, den Andi ablehnt; gerade erst hierhergezogen, muss er sich zudem einen neuen Freundeskreis aufbauen – Standardsituationen, aus denen der Film keine wirklich originellen Funken schlägt. Immerhin kommen Liebhaber eines makabren schwarzen Humors auf ihre Kosten, wenn Andy und seine neuen Freunde sich beim Anschauen von »The Texas Chainsaw Massacre« auf dem Fernsehbildschirm amüsieren, Buddi daraus aber eine Idee für das »creative killing« zieht, das die Ultima Ratio auch dieses Films ist, der Splatterfans sicher zufriedenstellen wird. Für alle anderen dürfte die Episode mit Michael Redgrave und seiner Bauchrednerpuppe aus dem britischen »Dead of Night« (1945) der Höhepunkt dieses Subgenres bleiben.

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