Kritik zu Unter deutschen Betten

© 20th Century Fox

Veronica Ferres spielt eine Schlagersängerin, die putzen gehen muss.Und was der mit deutschen Komödien Vertraute erwartet, passiert hier auch

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Der pseudoschlüpfrige Titel von Jan Fehses »Unter deutschen Betten« sollte Warnung genug sein, aber alles, wirklich alles kommt in dieser Komödie schlimmer, als sich leidgeprüfte Zuschauer vorstellen können. Ein Beispiel: Zu Beginn des Filmes wird uns die Schlagersängerin Linda (Veronica Ferres) vorgestellt, die als Spezialgast in einer ­Live-TV-Show auf ihr Comeback hofft. Auf einer Rakete soll sie von der Bühne herabschweben. Man ahnt, dass sie mit dem Ding von der Decke ­krachen wird.

Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass es noch einen Ahnungslosen im Publikum gibt, muss die Protagonistin auch noch über Höhenangst lamentieren. So weit so vorhersehbar. Aber es geht noch blöder: Während der Playback-Darbietung steht eine Rivalin der Interpretin aus dem Publikum auf, um sich backstage in Sichtweite mit Lindas Manager und Lebensgefährten Friedrich (Heiner Lauterbach) zu verlustieren. Die Betrogene verrenkt sich den Hals auf ihrer Rakete und stürzt pompös zu Boden, womit dann auch das Humorniveau des Films festgelegt wäre. Mit dem Absturz – ein ungeheuer doppeldeutiges Wortspiel, das durch Wiederholung an Kraft gewinnen soll – ist es mit Lindas Karriere endgültig vorbei. Der undankbare Friedrich ändert den Türcode der Villa und rauscht mit der Schnepfe davon. Linda versucht nachts einzubrechen, bleibt aber – haha – in einer Art Katzenklappe stecken, wird morgens von der polnischen Putzfrau Justyna (Magdalena Boczarska) erwischt, bricht dieser im drolligen Kampf die Hand, weshalb die nicht krankenversicherte Reinigungskraft die Schlagersängerin dazu verdonnert, mit ihr putzen zu gehen.

Angesichts solcherlei Plotakrobatik möchte man schon nach einer halben Kinostunde einen Chiropraktikertermin vereinbaren. Natürlich stellt sich die verwöhnte Linda beim Putzen grenzenlos dusselig an, wie man in einer lustigen Montage­sequenz ausführlich beobachten kann, wobei sogar – man stelle sich vor – ein Hamster in den Staubsauger gerät. Nach Feierabend versucht sich Linda noch an der Komposition eines neuen Songs, der sie aus der Misere retten soll. Aber zuvor muss die egozentrische Zicke noch einen Läuterungsprozess durchlaufen: Soziales Lernen, Frauenfreundschaft, Völkerverständigung – das volle Programm wird mit der Putztherapie im Niedriglohnmilieu durchgezogen. Jede Plotwendungsbefürchtung wird schon sehr bald zur tragischen Gewissheit.

Immerhin ist »Unter deutschen Betten« einer der wenigen Filme, bei denen man für die zahlreichen Musikstrecken dankbar ist, weil sie einen wenigstens für eine Minute von den einfältigen Dialogen befreien. Mehr als grenzwertig ist auch die Performance von Veronica Ferres, die hier im Slapstick-Modus tragisch ­scheitert.

Meinung zum Thema

Kommentare

Dieser Film ist derart unerträglich, dass ich die Pressevorführung nach einer halben Stunde verliess. Die Performance von Frau Ferres ist derartig bemüht, dass es einen graust.

Premiere München: null bis sechs lacher im gesamten film. Unterirdisch schlechte „komödie“. Was hat frau ferres dazu bewogen??? Einfach nur peinlich. Und die kritk stimmt auf den punkt!

Ich habe Frau Ferres schon immer für grenzenlos überbewertet gehalten - dieser Film hat mich einmal.mehr bestätigt. Davon abgesehen ist das Drehbuch erschreckend einfältig. Unterirdisch.

Eigentlich doch schön, daß es so schlechte deutsche Filmkomödien gibt; dann kann man sich an den brillanten Verrissen von Martin Schwickert erfreuen!

so etwas bodenlos unterirdisches kann man nur deutschen (betten) zuschauern zumuten;
fast sechzigjähriger möchtegern schlagerstar
hofft auf eine raketen steile karriere...und mitten
drin veronica ferres...iiigit

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