Kritik zu True Love Ways

Trailer OmeU © Drop-Out Cinema

Deutsches Horrormärchen: Eine junge Frau gerät nach einer Autopanne in ein Haus, in dem sie Zeugin eines Verbrechens wird, und muss um ihr eigenes Leben kämpfen

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Es beginnt wie ein Beziehungsdrama: mit Schwenks und sanften Überblendungen und einer jungen Frau auf einer Parkbank. Später, in der gemeinsamen Wohnung, wirft ihr Freund ihr vor, sie liebe ihn nicht mehr. Da fängt Séverine an zu erzählen, von einem Traum, in dem ein junger Mann sie mitnimmt in seinem weißen Sportwagen. Aber träumen werde man ja wohl noch dürfen...

Traum und Trauma liegen eng beieinander in »True Love Ways« von Mathieu Seiler, der im vergangenen Herbst bei den Hofer Filmtagen Premiere feierte. Die Fernsehbilder, die Séverine auf dem Bett liegend anschaut, die Figuren, die sie im Park beobachtet und von denen sie sich beobachtet fühlt, eine Tonkassette, die sie am nächsten Morgen in ihrem Briefkasten findet und auf der sie hört, was sie am Abend zuvor ins Telefon sprach: Gründe genug, die ihrem Freund Tom gegenüber angekündigte Auszeit zu nehmen und mit dem Auto für ein paar Tage wegzufahren. Tom hat am Abend zuvor in der Kneipe, wo er sein Leid klagte, Zuspruch von einem Fremden erhalten, der wie ein Selbsthilfeguru daherkommt: »Werde ihr Tarzan!« Dazu soll eine »kleine Inszenierung« dienen, bei der Séverine in Bedrängnis gerät und Tom sie dann rettet. Doch die Ankündigung dieser kleinen Inszenierung ist bereits Teil einer großen Inszenierung. In einem herrschaftlichen Anwesen, in das Séverine nach einer Autopanne gerät, muss sie lernen, um ihr Leben zu kämpfen.

Höchste Anspannung und höchste Lächerlichkeit liegen hier nah beieinander: Bilder der Natur, die Gefahr signalisieren, rätselhafte Erinnerungsfetzen, Splattermomente (abgemildert durch das Schwarz-Weiß des Films) und das Immer-wieder-entkommen-Können Séverines vor ihren zahlen- und kräftemäßig überlegenen Gegnern. In einem Moment wird der Film gleichermaßen surreal und peinlich. Am ehesten kann man das Werk noch als Märchen goutieren, auch wenn der Dilettantismus einen immer wieder in die Realität zurückholt.

Meinung zum Thema

Kommentare

Durch Schwarz-Weiß wird das Grauen nicht abgemildert, besser Blut in Schwarz-Weiß, dem unser Gehirn die richtige Farbe gibt, als Filmblut, dass wie Mennige oder sonst lächerlich aussieht. Abgemildert wird der Horror durch die Nähe der Kamera: wir sehen die Frau, die mit einem Stein zuschlägt, dann das blutige Gesicht, aber nicht gleichzeitig, ähnliches gilt auch für die Hackebeilchen-Szene,

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