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Gerhard Midding

Ein Lächeln greift niemanden an. Es ist leise, horcht ins Innere. Der Erheiterte muntert damit vielleicht sogar sein Gegenüber auf und ermutigt zum friedlichen Miteinander: Wer lächelt, muss nicht gleich Zähne zeigen. Das Etikett des lächelnden Humanisten, das man dem am Samstag verstorbenen Jiri Menzel früh anheftete, beschreibt diesen Filmemacher noch immer trefflich.

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Vor 15 Jahren, als seine Filme noch in unsere Kinos kamen, gab der taiwanesische Regisseur Tsai Ming-liang seiner Vorstellung der Liebe eine sehr schöne, buddhistische Definition: Sie sei eine Mischung aus Determinismus und Ungewissheit. Demzufolge ist jeder Begegnung eine Ewigkeit eingeschrieben, auch wenn sie nur kurz andauert.

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Bei seinem vorangegangenen Film „Feuerwerk am helllichten Tag“, dem Berlinalesieger von 2014, hatte Diao Yi'nan noch einige Probleme mit der Zensoren. Sie bestanden darauf, dass die Hauptfigur im zweiten Akt des Drehbuchs ihren Dienst quittiert, denn es konnte nicht angehen, dass ein chinesischer Polizist als Alkoholiker dargestellt wird und sich in eine Mordverdächtige verliebt.

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Wäre Sean Connery, der an diesem Dienstag 90 Jahre alt wird, keine Legende und hätte er sich nicht vor anderthalb Jahrzehnten aus dem Filmgeschäft zurückgezogen, müsste er heutzutage wohl mit heftigem Gegenwind rechnen. Er wäre eine ganz und gar unzeitgemäße Erscheinung. Ich denke dabei weniger an den Chauvinismus vieler seiner Charaktere, der ihm nun angekreidet würde. Vielmehr vermute ich, dass ihn als aktiven Schauspieler jetzt vor allem der Vorwurf der kulturellen Aneignung treffen würde.

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Es gibt einen Moment in der Eröffnungssequenz von »Il traditore«, wo wir glauben, unseren Ohren nicht trauen zu dürfen. Er ist kurz, fast könnte man ihn überhören. In die sizilianische Folklore, die zum Fest der Santa Rosalia gespielt wird, bricht brüsk ein fremder Klang ein. Für eine Sekunde verstummen die Mandolinen und eine tragische Violine macht ihnen den Platz streitig.

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Sam Wasson versteht es, Insiderwissen zu popularisieren. Der Autor ist ein fleißiger Rechercheur, der seine Erkenntnisse launig und prägnant formulieren kann. Von ihm stammt eine bemerkenswerte Bob-Fosse-Biographie und eine muntere Chronik der Entstehung von »Frühstück bei Tiffany«. Sein jüngstes Buch "The Big Goodbye" handelt von den schillernden Persönlichkeiten, denen wir »Chinatown« verdanken, und hat Wasson seinen ersten Filmvertrag eingebracht.

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Jeff Nichols ist ein Regisseur, der alles ein wenig anders macht. Dabei ist er kein Bilderstürmer oder Rebell. Vielmehr knüpft er an große, lyrische Traditionen des amerikanischen Kinos an; die Filme von John Ford und Clint Eastwood etwa hat er genau studiert. Aber die Konventionen unterläuft er gern.

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Wenn ein Regisseur und eine Schauspielerin 16 Filme miteinander gedreht haben, sollte man meinen, dass zwischen ihnen ein tiefes Einverständnis herrschte. Aber Hideko Takamine wusste nichts Gutes über Mikio Naruse zu berichten. "Was für ein bösartiger alter Mann!" schimpfte sie nachträglich über ihn. Seine Zurückhaltung brachte sie zur Verzweiflung; seine Weigerung, mit den Darstellern zu sprechen, kam ihr geradezu niederträchtig vor.

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Bei seinen Figuren konnte man immer sicher sein, dass sie die gescheitesten im Raum waren. Nicht die smartesten, sondern die lebensklügsten. Schon ganz früh schien er alle Verlockungen zu durchschauen, die das Leben bereithält. Als Adolf Wohlbrück ins Exil ging, verlor das deutsch-österreichische Kino eine Weltläufigkeit, die es nie wiederfand; allenfalls noch, wenn er selbst nach dem Weltkrieg gelegentlich zu ihm zurückkehrte.

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Das Warten auf »Tenet« ist zwar noch nicht vorüber. Aber wir müssen uns nicht mehr in beckettscher Geduld fassen: Sein Erscheinen ist jetzt für einen festen Termin angekündigt. Der Film, der den Sommer retten sollte, kommt in den USA nun am 3. September heraus, dem Labor Day Weekend, das früher das Ende der Saison einläutete.