Heute kein Blog
Als ich gestern Abend die Nummer auf dem Display sah, war ich besorgt. Gewiss, es hätte auch eine gute Nachricht sein können. Aber als ich die Stimme am Telefon hörte, war mir klar, dass es eine traurige werden würde.
Suzo Barzman teilte mir mit, dass ihre Mutter am Sonntag friedlich entschlafen ist. Suzo hätte mir eine Email schicken können, aber sie fand, das wäre nicht angemessen gewesen. Ich war dankbar dafür. Tatsächlich hatte ich vorgehabt, Norma noch vor Weihnachten anzurufen. Ihre Hüftoperation war einigermaßen gut verlaufen und ich hoffte, sie daheim in Beverly Hills zu erreichen. Wie Suzo berichtete, hatte sie ihr Drehbuch noch beendet.
Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich zu ihrem 103. Geburtstag einen Eintrag über sie schrieb. Die interkontinentale Zoomkonferenz an ihrem Ehrentag war lebhaft verlaufen, kein Wunder bei so vielen Kindern, Enkeln und Urenkeln. Der Nachtrag dazu war es in den folgenden Tagen ebenfalls, zahlreiche Familienfotos aus mindestens acht Jahrzehnten wurden in die Runde geschickt, eine wunderbare Zeitreise ins alte Hollywood und ins Exil, das Norma und Ben in Frankreich verbrachten. Suzos Mailadresse erzählt davon, sie fasst Lebensstationen in Los Angeles, New York, London und Paris zusammen. Ein Enkel schrieb, Norma sei durch so viele Epochen geglitten.
Heute früh fand ich die ersten Nachrufe im Netz. Der des „Hollywood Reporter“ war besonders ausführlich (https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/norma-barzman-dead-screenwriter-hollywood-blacklist-survivor-1235766083/). Wenn Sie die Zeit dazu finden, schauen Sie sich ruhig das Interview auf Youtube an, das ihm angefügt ist, da gewinnen Sie einen Eindruck von ihrem Temperament, von ihrer Neugier, Vitalität und Wärme. Auf „deadline“ finden Sie auch ein paar Fotos von Mutter und Tochter (https://deadline.com/2023/12/norma-barzman-dead-blacklisted-screenwriter-1235678093/). Die Trauer ist egoistisch: Ich hätte gern noch mehr von Norma Barzman gelernt.
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