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Nora Fingscheidts Film »Systemsprenger« über eine gewalttätige Neunjährige und ihre Odyssee durch das Jugendhilfesystem ist fast so energiegeladen wie seine Hauptfigur, die von Helene Zengel grandios verkörpert wird.
Robert De Niro porträtierte in Scorseses Klassiker einen Männertypus, der heute erst richtig ins Gerede gekommen ist: den Incel.
Josef Bierbichlers Roman »Mittelreich« knüpft an die eigene Biografie des Schauspielers an. Nun hat er diese bayerische Jahrhundertchronik verfilmt, mit hochkarätigen (Bühnen-)Darstellern und inszenatorischem Ungestüm. Zuweilen wünscht man sich, ein Produzent oder Redakteur hätte ihm erklärt, dass dies im Kino so nicht funktioniert. Und dann wieder ist man froh, dass er nicht auf sie gehört hat.
Jan Komasa erzählt von einem entlassenen Sträfling, der sich als Priester ausgibt. Komödie und Drama durchdringen sich blitzgescheit. Bartosz Bielenia ragt heraus aus einem Ensemble, das sich zu einer beklemmenden Gesellschaftsstudie verdichtet.
In einem schlafwandlerischen Balanceakt zwischen Wahrhaftigkeit des Lebens und Magie des Kinos fängt »In den Gängen« den Arbeitsalltag und die Lebensdramen der Angestellten in einem Großmarkt in der ostdeutschen Provinz ein.
In der von Dany Boon ohne störenden Stilwillen inszenierten Komödie »Willkommen bei den Sch'tis« wird ein Postbeamter aus der Provence in den gefürchteten Norden des Hexagons strafversetzt. Aber statt Eiseskälte und Sozialtristesse begegnet er dort warmherziger Gastfreundschaft.
Britischer Wohlfühl- und Heimatfilm, der die auf Tatsachen beruhende Geschichte einer Gruppe von Fischern aus Cornwall erzählt. Schlicht in der Prämisse und konventionell inszeniert, macht »Fisherman's Friends« durch seine wackeren Helden und viele Shantys immerhin gute Laune.
»Gundermann« ist sehr viel mehr als nur die Biografie des Nachwende-Liedermachers. Es ist ein kluger, einfühlsamer, vielschichtiger und berührender Beitrag zur deutsch-deutschen Geschichte, zu einem differenzierteren Umgang ganz ohne arrogante Zeigefinger-Besserwisserei.
Peter Weirs Überlebensdrama »The Way Back« über eine Gruppe von Gulaghäftlingen ist oft starkes und poetisches Kino. Leider verhindern dürftig gezeichnete Charaktere und ihre beiläufig hingeworfenen Geschichten echte Anteilnahme.
Neurosen, Spleens und Macken von 13 Stadtneurotikern werden in »Einsamkeit und Sex und Mitleid« zu einem erzählerischen Bilderbogen verflochten, der mit prätentiösen Provokationen nur eine Blütenlese kopfgebürtiger Extravaganzen ist.