DVD-Tipp: »Brennender Tod« (1967)

Seltsam, dass noch niemand auf die Idee kam, Christopher Lees Biografie als Serie umzusetzen. Der 2015 verstorbene Schauspieler war im militärischen Geheimdienst, jagte deutsche Kriegsverbrecher. Seine Bühnenkarriere begann er als Sänger; noch im Alter von 90 Jahren, inzwischen geadelt, nahm er ein Heavy-Metal-Album (!) auf. 

Ein Verwandter brachte ihn 1947 zum Film. Anfangs als Statist, in den Stabangaben von »Hamlet« etwa fehlt sein Name – Lee hatte sich als Speerträger in die Dekors gemogelt, um Sir Laurence Olivier als Regisseur zu erleben. So erzählt es Lee im Bonusmaterial zu dem Gruselfilm »Brennender Tod«. Er spielt dort an der Seite seines engen Freundes Peter Cushing unter der Regie von Terence Fisher, dem er seinen Durchbruch verdankte. Schon 1948 hatte er an dessen Regiedebüt »A Song for Tomorrow« mitgewirkt.

»Brennender Tod« ist nur eine Petitesse im Werk des Trios Fisher, Lee und Cushing, das vor allem durch Filme der Hammer-Studios bekannt wurde. Hammer hatte sich mit B-Filmen und der TV-Serie »The Quatermass Experiment« etabliert und den Erfolg mit Adaptionen klassischer Schauerromane ausbauen können.

Die Fabel führt auf eine britische Insel, auf der eine Hitzeglocke lastet – mitten im Winter. Bizarre Todesfälle ereignen sich, gehen einher mit einem quälenden Sirren. Erst zum Finale wird enthüllt, dass Außerirdische eine Invasion planen. Spannung bezieht der Film aus den verzweifelten Versuchen der Insulaner, die verstörenden Ereignisse zu begreifen und Hilfe vom Festland herbeizurufen.

Bis zur 86. Minute funktioniert das Konzept. Dann kommen die Außerirdischen ins Bild, gallertartige Häufchen, die so gar nicht bedrohlich wirken. Die panischen Reaktionen erscheinen vollends überzogen. Verantwortlich für dieses Missgeschick war nicht der Regisseur, sondern Produzent Tom Blakeley, der seine Sparsamkeit später wohl bedauerte.

Brennender Tod GB 1967. R: Terence Fisher. Da: Christopher Lee, Peter Cushing, Patrick Allen, Sarah Lawson, Jane Merrow. Anbieter: Pidax.

VÖ: 21. November 2024

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OV-Trailer