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Kirill Serebrennikovs Musikfilm »Leto« über die sowjetische Underground-Rockszene ist ein bild- und musikgewaltiges Plädoyer für künstlerische Freiheit.
Einen grausamen ökonomischen und seelischen Sadomasochismus konstatiert Oskar Roehler in einem rheinländischen Villen-Vorort, wo eine schreckliche deutsche Bourgeoisie, dubiose Immigranten und ausgebeutete Schwarzarbeiter aufeinandertreffen. Roehler gelingt mit »HERRliche Zeiten« so etwas wie Satire-Noir.
»Shaun of the Dead« ist eine sympathische Splatterkomödie um einen jungen Mann, der durch eine Zombie-Epidemie genötigt wird, seine Couch und seine Plattensammlung hinter sich zu lassen: als ob man »High Fidelity« und »Dawn of the Dead« gekreuzt hätte.
Eine junge Frau kommt nach Vegas und entdeckt dort ihr Talent für das Wettgeschäft. Was nach einer typischen Hollywoodfantasie klingt, erweist sich als absolut beglückende wahre Geschichte, die Stephen Frears mit einem untrüglichen Gespür für die märchenhafte Seite der Wirklichkeit in Szene gesetzt hat.
Blutiges existenzielles Männerdrama über Schuld ohne Sühne. »Die Stunde des Jägers« ist ein hervorragend gespieltes und inszeniertes Spätwerk.
Der Slumbewohner und einfache »Chai-Wallah« eines Mumbaier Callcenters, Jamal Malik, muss nur noch eine Frage richtig beantworten, dann hat er die Million gewonnen. Nun soll er erklären, wie er so weit kommen konnte. Danny Boyle erzählt in »Slumdog Millionär« die von Missbrauch und Gewalt geprägte Lebensgeschichte als energiegeladenes Stationendrama.
Endlich und ein für alle Mal, und zwar in Form eines Fußballspiels, soll der Konflikt zwischen Israel und Palästina beendet werden: Wer das Spiel verliert, verliert das Land, ganz einfach. Dies ist die geradezu geniale Ausgangsidee der Politsatire »90 Minuten – Bei Abpfiff Frieden«, die in Form einer Dokumentation der Spielvorbereitungen vielfache Schneisen durch eine kaum übersichtliche Kampfzone schlägt.
Das Reboot ist ein Triumph des Stils über die Story: George Miller reiht in atemlosem Tempo spektakulärste Stunts aneinander und zelebriert dabei grelle Endzeitoberflächen. Dahinter liegt aber eine große Leere, die selbst die grandiose Charlize Theron nicht zu füllen vermag.
Die Story kommt eher dünn daher: Ein Clan von Neurotikern trifft sich im schottischen Hochland zur Geburtstagsfeier des Opas (Billy Connolly), die folgerichtig zum Chaos gerät. Doch durch den Charme vor allem der Kinderdarsteller und mit anarchisch-makabrem Humor weiß die Komödie »Ein Schotte macht noch keinen Sommer« sehr gut zu unterhalten.
Jetzt auch in deutscher Version: die Miniserie »Euer Ehren« zeigt, wie ein angesehener Richter fast alles verliert.