Disney+: »Das Buch von Boba Fett«

»Das Buch von Boba Fett« (Staffel 1, 2021). © 2021 Lucasfilm Ltd.

© 2021 Lucasfilm Ltd.

Spin-off vom Spin-off

Ähnlich wie im Marvel-Universum verästeln und vernetzen sich auch in der »Star Wars«-Galaxie die Geschichtenstränge zu einer ausufernden Erzählung, in der immer mehr dunkle Ecken beleuchtet werden. Den Söldner und Kopfgeldjäger Boba Fett mussten wir lange für tot halten, seit er 1983 in »Die Rückkehr der Jedi-Ritter« in den mit mehreren Sägezahnreihen besetzten Schlund eines Sarlacc gefallen war. Als er dann in der zweiten Staffel von »The Mandalorian« im schwarzen Cape in der Wüste auftauchte und vom Titelhelden seine Rüstung und seinen Helm forderte, stellte sich die Frage, die jetzt endlich beantwortet wird: Was ist dem enigmatischen Helden seitdem widerfahren?

Trotz magerer vier Dialogzeilen und knapper 6 Minuten und 32 Sekunden Screen Time entwickelte die enigmatische Boba-Fett-Figur im »Star Wars«-Universum so großen Kultstatus, dass er jetzt seine eigene Spin-off-Serie bekommt. Ein bisschen dürfte das auch damit zu tun haben, dass George Lucas, Illustrator Ralph McQuarrie und Art Director Joe Johnston ihn schon 1978 mit einer Menge Charisma und vielen Spuren vergangener Erlebnisse auf seiner zerschrammten und verbeulten Rüstung ausgestattet haben. Als Prototyp einer geplanten Armee von Super-Troopers, einem Upgrade der weißen Stormtroopers, entworfen, ging er aus finanziellen Gründen nie in Serie. Stattdessen wurde der mit Flammenwerfer und Jetpack ausgestattete Kopfgeldjäger als Buddy von Darth Vader auf eine Parade geschickt und faszinierte seitdem die Fans mit seiner Mischung aus archaisch mittelalterlichen und futuristisch modernen Komponenten.

In Alptraum-Rückblenden erzählt »Das Buch von Boba Fett« nun, was vor 38 Jahren wirklich passiert ist, wie er sich aus den Eingeweiden des Sarlacc ins Freie gekämpft hat, um dann von den Sandpeople ausgeraubt und von Tusken-Kriegern verschleppt zu werden, bis er sich deren Respekt verdiente, indem er ein sechsbeiniges Echsenmonster besiegte wie Siegfried den Drachen. Parallel wird die Geschichte, anknüpfend an den Tod von Jabba the Hutt in »Die Rückkehr der Jedi-Ritter« weitergeschrieben. Boba Fett übernimmt nun die Geschäfte seines ehemaligen Bosses, der ihn als Kopfgeldjäger unter anderem mit der Jagd auf Han Solo beauftragt hatte. Wie in allen Mafiageschichten muss der neue Pate sich in den volatilen Kräfteverhältnissen erst behaupten, unterstützt von seiner Auftragskillerin Fennec Shand, die in der ersten Staffel des »Mandalorian« also nur scheinbar getötet wurde.

Wie schon »The Mandalorian« spielt auch »Das Buch von Boba Fett« an düster schillernden Orten, die in den Kinoerzählungen nur am Rande gestreift wurden, in den Unterwelten des Wüstenplaneten Tatooine, der nicht von Jedi-Rittern mit Lichtschwertern, sondern von Kopfgeldjägern und Hehlern, von Söldnern und Warlords bevölkert ist. Verkörpert wird Boba Fett vom Neuseeländer Temuera Morrison, der vor bald 20 Jahren, in »Angriff der Klonkrieger«, schon als dessen Vater Jango Fett aufgetreten war.

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