Serien-Tipp: »Beat«
Als »Technoserie«, sagt Marco Kreuzpaintner, will er »Beat« auf keinen Fall verstanden wissen, auch wenn nicht zuletzt für das Marketing das Berliner Nachtleben erkennbar der vielleicht wichtigste Reiz dieser deutschen Serienproduktion von Amazon Prime ist. Dabei kommt der übliche, sich vor allem nachts abspielende Feier- und Drogenalltag von Club- und Party-Promoter Beat (Jannis Niewöhner) ohnehin bald zum Erliegen, als im von seinem Kumpel betriebenen Club zwei Leichen an der Decke hängen. Und obendrein ist auch noch ein Geheimdienst an seiner Mitarbeit als Informant interessiert, um an die Hintermänner eines kriminellen Netzwerks zu kommen.
In den ersten drei der Presse gezeigten Folgen lässt sich das unerwartet langsam an, doch Tempo und Spannung steigen von Folge zu Folge. Kreuzpaintner inszeniert vielleicht nicht mit unverwechselbarer Handschrift, aber effektiv und nicht zuletzt mit genau dem Schauwertpotenzial, das man von einer weltweit gezeigten Serie heutzutage erwartet. Das Rad neu erfunden wird hier nicht, und Unterhaltungswert wird deutlich größer geschrieben als Glaubhaftigkeit. Doch gerade darin liegen Stärke und Suchtpotenzial der Serie, die Schweighöfers »You Are Wanted« weit hinter sich lässt. Das ebenso hochkarätige wie sehenswerte Ensemble tut ein Übriges: Neben einem bemerkenswert überzeugenden Niewöhner sind unter anderem Kostja Ullmann, Karoline Herfurth, Christian Berkel, Hanno Koffler und Karl Markovics in teilweise spannenden und unerwarteten Rollen zu sehen. Nur Alexander Fehling wirkt seltsam fehl am Platz.
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