Letzte »Filmkritik« nach 400 Monaten
Emile de Antonio
Die Zeitschrift »Filmkritik«, in den sechziger Jahren die wohl wichtigste filmkritische Stimme in der Bundesrepublick, erschien bis 1984. Die letzte Ausgabe war redaktionell fertiggestellt, konnte aber aus Geldmangel nicht mehr gedruckt werden. Nun hat der Berliner Verlag Brinkmann & Bose das Heft gedruckt, 400 Monate später – eine Kuriosität sondergleichen. Wenn man das Heft aber aufschlägt, ist man erfreut und erstaunt: toll. Thema: der amerikansche Dokumentarist Emile de Antonio (1919 – 1989). Arno Luik interviewt ihn, Jürgen Ebert schreibt über ihn. De Antonios Thema: die USA. Er liebt sie, heftig kritisiert er ihr Regierung. Er schreibt sarkastisch, höchst unterhaltsam, immer sehr grundsätzlich. Auch mit Regisseurskollegen legt er sich an, oft boshaft, nicht immer zu Recht. Aber einen politischen Regisseur wie ihn vermisst man heute. Wie gerne würde man seinen Film über Donald Trump sehen.
Filmkritik Nr. 335/336, 64 S., 15 Euro. Brinkmann & Bose, Leuschnerdamm 13, 10999 Berlin
ISBN 978-3-940048-33-2
Sieben der zehn Filme de Antonios verleiht das Berliner Arsenal.
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