"Was tut sich?" mit Anne Zohra Berrached
»24 Wochen« feierte seine Premiere auf der diesjährigen Berlinale im Februar – und wurde von einigen Kritikern sogar für den Goldenen Bären gehandelt. Anne Zohra Berrached greift in ihrem zweiten Langfilm ein heikles, von der Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommenes Thema auf: Spätabtreibung. Eigentlich beginnt alles ganz harmlos: Die Kabarettistin Astrid Lorenz, dargestellt von Julia Jentsch, erwartet ihr zweites Kind – und kokettiert damit auch wie weiland Barbara Schöneberger in ihren Shows. Ihr Mann ist ihr Manager, die Familie wohnt in einem Designerhaus irgendwo draußen. Alles in Ordnung. Bei einer Untersuchung, allerdings schon bei fortgeschrittener Schwangerschaft, stellt sich heraus, dass das Kind mit Downsyndrom geboren werden wird. Die beiden wollen das Kind bekommen. Bei einer weiteren Routinekontrolle stellt sich heraus, dass das Kind einen schweren Herzfehler hat und wahrscheinlich unmittelbar nach der Geburt operiert werden muss. Die Mutter entscheidet sich für die in solchen Fällen in Deutschland erlaubte Abtreibung. Wie immer man das Ganze ethisch oder moralisch bewerten mag: Zutiefst menschlich schlägt sich der Film auf die Seite der Mutter, die sich von niemandem ihre Entscheidung abnehmen lässt. Ein »hervorragend gespieltes, packendes Drama«, urteilte Martina Knoben in ihrer Kritik.
Anne Zohra Berrached hat an der Filmakademie Baden-Württemberg Regie studiert, ihr erster Langfilm »Zwei Mütter« über ein lesbisches Paar mit Kinderwunsch lief 2013 ebenfalls auf der Berlinale.
Vorstellungsbeginn am 4. Oktober um 20.15 Uhr
Kino im Deutschen Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Karte
Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 20 Uhr
Tel.: +49 (0)69 961 220 – 220
Die Reihe »Was tut sich – im deutschen Film« ist eine Kooperation von epd Film mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt.
Videomitschnitt der Veranstaltung
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