TV-Tipp: »Nanuk, der Eskimo«
Auch fast 100 Jahre nach der Uraufführung ist Nanuk, der Eskimo von Robert J. Flaherty (1884–1951) ein bewegendes Dokument vom Leben der Inuit im Norden Kanadas. Sie wohnen in Iglus, die sie aus Schneeblöcken bauen, sie jagen ihre Hauptnahrung, Walrosse, Fische und Robben, mit Harpunen. Trotz aller Kargheit des Lebens wirken Nanuk und seine Familie glücklich.
Nanuk gilt als erster abendfüllender ethnografischer Dokumentarfilm. Tatsächlich aber ist Nanuk weitgehend inszeniert. Die Kamera ist immer an der richtigen Stelle, sie ist beweglich, folgt den Ereignissen. Und trotzdem sind alle Vorgänge authentisch. Flaherty arbeitete mit den Eskimos zusammen, er hatte, wie seine Frau Frances in einem TVInterview im Bonusmaterial der DVD erzählt, auch ein Kopier- und Projektionsgerät dabei, er zeigte seinen Protagonisten die gedrehten Szenen und gewann so ihr Vertrauen. Dadurch wirkt der Film modern, ist sogar Autorenkino, denn Flaherty hat, in Zusammenarbeit mit seiner Frau, von der Produktion über Regie, Buch und Kamera bis zum Schnitt alles gemacht.
Als Stream in der arte+7-Mediathek vom 2.12-9.12.2014
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