Malte Grunert
Produzent/in von:
90 Jahre nach der ersten Verfilmung von Erich Maria Remarques Klassiker der Antikriegsliteratur verwandelt Edward Berger die Westfront in eine apokalyptische Dystopie, die unter die Haut geht. Nachdem der Stoff schon 1930 mit drei Oscars ausgezeichnet wurde, wurde er jetzt von Deutschland eingereicht.
Das Regiedebüt des Schauspielers Daniel Brühl ist ein minutiös austariertes Kammerspiel, in dem das beiläufige Geplänkel zwischen einem Schauspieler aus dem Westen und einem Hausmeister aus dem Osten zum unerbittlichen Grabenkrieg ausartet
Was tut eine Mutter alles, um ihr Kind zu behalten? Julie Delpys Fim »My Zoe« verbindet äußerst effektiv das Genre Beziehungsdrama mit Science-Fiction-Elementen
Die Ehefrau eines britischen Besatzungsoffiziers und ein Deutscher verlieben sich wenige Monate nach Kriegsende 1945: »The Aftermath« birgt eine spannende Konstellation in sich, ist in der Umsetzung aber leider recht zerfahren, oberflächlich und mehr Soap denn großes Historiendrama
Omer Fasts Verfilmung des Romans »Remainder« von Tom McCarthy über einen jungen Mann, der sein Gedächtnis verloren hat und es mit Hilfe aufwendiger Reenactments zu rekonstruieren versucht, überzeugt in reizvoll-bizarren Szenen von »Erinnerungsarbeit«, bleibt aber insgesamt etwas steril
Das Drama »Unter dem Sand« über deutsche Kriegsgefangene, die zum Minenräumen an die Westküste Dänemarks geschickt werden, entwickelt sich zwar konventionell, ist aber so herausragend gespielt und fotografiert, dass der Widerstreit zwischen Ideologie und Menschlichkeit ergreift und kaum mehr loslässt
Die Verfilmung eines John-Le-Carré-Romans über die Arbeit eines Hamburger Antiterroragenten besticht durch exzellente Darsteller, enttäuscht aber durch zähe Dramaturgie und wenig berührende Inszenierung
Ewan McGregor und Eva Green als Liebespaar, das zusammenfinden will, während rund herum den Menschen das Riechen, das Schmecken, das Hören und das Sehen vergeht – so sinnlich wie »Perfect Sense« war noch keine Filmapokalypse