Bettina Blickwede
Cutter/in von:
»Chamissos Schatten« ist eine besonders gelungene und reichhaltige Arbeit Ulrike Ottingers, die sich durch visuelle Schönheit, erzählerische Gelassenheit und reiche historische Resonanz in Reiseberichten aus dem 18. und 19. Jahrhundert auszeichnet. Aber auch – so einfach wie wirkungsvoll – entspannt ausführlicher Ersatz-Tourismus für alle, die sich solche Reisen selbst nicht leisten können
Von der Theorie in die Wirklichkeit fällt Stephan Geenes zweiter Spielfilm, in dem die spätpubertierende Aziza sich mit Freundinnen durch ihre Nachbarschaft treiben lässt. Geene registriert mit feinen Sensoren einen gesellschaftlichen Wandel, dem sich die internationale Jugend mit hedonistischer Verweigerungshaltung zu entziehen versucht
Ulrike Ottinger verzaubert mit einem »Schneefilm« aus der japanischen Provinz, bringt durch ihre eingeschleusten Erzählebenen jedoch einige Verwirrung in ihren Film, der nach gewohnter Manier den Blick der Ethnographin mit dem der Künstlerin verschmelzen will
Mit Mišel Matičević als Gangster im Zentrum hat Thomas Arslan einen präzisen, stimmigen und dabei sehr eigentümlichen Genrefilm gedreht, in dem es nicht auf das Was, sondern auf das Wie ankommt
Ulrike Ottinger geht in Seoul auf Brautschau: »Die koreanische Hochzeitstruhe« ist ein durchaus sehenswerter, wenn auch etwas touristisch inspirierter Spaziergang durch südkoreanische Hochzeitswelten
Leben nach dem Fußball: Die Regisseurin Aysun Bademsoy hat fünf ehemalige Spielerinnen einer türkischen Mädchenfußballmannschaft porträtiert und sich mit ihnen über Leben und Schicksalsschläge, über Identität
und Emanzipation unterhalten