Amazon: »Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht« Staffel 2
© Prime Video/Ben Rothstein/Ross Ferguson
Zwei Jahre ist es her, dass es zum mehr oder weniger direkten Aufeinandertreffen von zwei der aufwendigsten und teuersten Fantasyserien aller Zeiten kam. Am 22. August 2022 ging die erste Staffel des »Game of Thrones«-Ablegers »House of the Dragon« an den Start, zehn Tage später dann das Tolkien-Prequel »Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht«. Was Kritik, Online-Fan-Wertungen und Social-Media-Hype anging, entschied Westeros das Kräftemessen mit Mittelerde deutlich für sich. Weswegen man in letzterem Lager nun womöglich nicht undankbar ist, dass bei den zweiten Staffeln immerhin zweieinhalb Monate zwischen den Premieren liegen.
Die Zeit nach dem Finale der neuen »HotD«-Staffel sollte man nun idealerweise genutzt haben, um noch einmal das bisherige Geschehen bei »Die Ringe der Macht« zu rekapitulieren. Rein was die Handlung angeht, schließt das abermals von den Showrunnern J. D. Payne und Patrick McKay verantwortete Geschehen nämlich direkt an die zurückliegenden Episoden an. Nori und der Fremde ziehen weiter durch die Lande, die titelgebenden Ringe also sind geschmiedet, und dass Galadriel ihren menschlichen Gefährten als Sauron enttarnt hat, sorgt bei den Elben für größte Beunruhigung. Dass das Schlimmste erst bevorsteht, ist ausgemachte Sache, zumal, als sich Sauron – nach einem Abstecher nach Mordor – eine neue Gestalt zulegt, um mit weiteren Täuschungsversuchen Macht an sich zu reißen.
Sehr viel mehr Plot möchte man vorab eigentlich kaum verraten, doch selbst wenn man wollte, täte man sich schwer damit. Denn so viel lässt sich nach den drei neuen Episoden sagen, die es vor Redaktionsschluss bereits zu sehen gab: Der Tonfall der zweiten Staffel mag insgesamt eine ganze Ecke düsterer und bedrohlicher sein als bisher, doch das Problem des oftmals schleppenden Tempos ist nicht ganz behoben. Was natürlich auch an der Vielfalt und Anzahl der Figuren liegt, die diese Geschichte bevölkert (manch eine ist nach drei Folgen noch immer nicht in Erscheinung getreten, etwa Neuzugang Rory Kinnear als Tom Bombadil). Dass es bei J.R.R. Tolkien deutlich züchtiger und unblutiger zugeht als bei George R.R. Martin, versteht sich sowieso.
Wer dranbleibt, darf sich freuen, dass es abermals ausreichend Handlungsstränge gibt, die packend und episch genug sind, um weiterhin an das Potenzial von »Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht« zu glauben. Zumal an (digitalen wie handfesten) Schauwerte auch nach der Verlagerung des Drehs von Neuseeland nach Großbritannien sowie auf die Kanaren noch einiges aufgefahren wird. Auch das Ensemble überzeugt weiter, allen voran Morfydd Clark als Galadriel, Ismael Cruz Córdova als Arondir oder Owain Arthur und Sophia Nomvete als Zwergenpaar. Ob das reicht, dieses Mal der Drachenkonkurrenz die Butter vom Brot zu nehmen?
OV-Trailer
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