Kritik zu Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten

© Warner Bros. Pictures

2024
Original-Titel: 
The Day the Earth Blew Up: A Looney Tunes Movie
Filmstart in Deutschland: 
01.08.2024
L: 
91 Min
FSK: 
Ohne Angabe

Warner kapitalisiert weiter Schätze aus der Vergangenheit, diesmal mit einem klassischen Zeichentrickfilm und bekannten Figuren aus der »Looney Tunes«-Reihe

Bewertung: 3
Leserbewertung
0
Noch keine Bewertungen vorhanden

»Ich weiß nicht, was in diesem Kaugummi ist, aber es ist nicht von dieser Welt!«, stellt eine der Hauptfiguren ungefähr in der Mitte dieses Films fest. Wir haben es, wieder einmal, mit einer außerirdischen Invasion zu tun – was den Protagonisten dieser Geschichte allerdings erst nach und nach bewusst wird, während der Zuschauer es von Anfang an weiß, denn da schlägt ein Asteroid auf der Erde ein.

Von dieser hochdramatischen Eingangssequenz wechselt der Film zu den Protagonisten des Films, die sich als alte Bekannte erweisen: Daffy Duck und Scheinchen Dick (Porky Pig) gehörten zum Figurenarsenal der »Looney Tunes«-Cartoons, die Warner in den dreißiger und vierziger Jahren herstellte, die hyperaktive Ente und das ängstliche, stets verlegene Ferkel. Dieser Film gibt ihnen eine Vorgeschichte: Im Babyalter wurden sie adoptiert von Farmer Jim, der sie eines Tages allerdings verließ. Auf eigenen Füßen zu stehen, ist ihnen nicht so recht gelungen, das von ihm geerbte Haus ist mittlerweile baufällig, ragt schief in den Himmel und hat ein gewaltiges Loch im Dach. Eine Inspektorin der Baubehörde entdeckt die Mängel und gibt ihnen zehn Tage Zeit, um das Haus instand zu setzen.

Der grüne Schleim am Rande des Lochs verknüpft sich für den Zuschauer mit dem Meteoriteneinschlag zu Beginn, doch wann werden die Protagonisten das entdecken? Aus dem Kontrast zwischen den Science-Fiction-Motiven und dem Wettlauf gegen die Zeit schlägt der Film Kapital, eine Montage­sequenz, in der die beiden versuchen, sich bei einer Vielzahl von Jobs zu bewähren, erinnert an die klassischen Cartoons – und endet jedes Mal mit dem Stempel »Gefeuert«. Ein weiteres Bindeglied zwischen beiden Ebenen ist Petunia Pig, die in der örtlichen Kaugummifabrik als Geschmackstesterin arbeitet. Hilfsbereit vermittelt sie ihnen sogleich einen Job dort. Porky verliebt sich sofort in sie.

Die Markteinführung der jüngsten Sorte von Chewy führt dann zur Katastrophe: Von dem willenlosen Wissenschaftler verseucht mit dem grünen Schleim, verwandelt sie die Menschen, von massiver Werbung auf Konsum gedrillt, in willenlose Zombies, die durch die Straßen laufen. Da darf man sich für Momente an Larry Cohens geniale Horrorsatire »The Stuff« erinnert fühlen. Doch nicht alles ist, wie es scheint: Das Alien, das die Geschehnisse aus einem Raumschiff lenkt, verfolgt in Wirklichkeit ganz andere Pläne. Am Ende müssen die beiden Freunde zusammenhalten, um das Titelversprechen des Films einzulösen.

Nach Joe Dantes »Looney Tunes: Back in Action« (2003) und »Space Jam: A New ­Legacy« (2021), in denen die animierten Figuren mit menschlichen Darstellern interagierten, setzt dieser Versuch, sie für ein jüngeres Publikum attraktiv zu machen, auf Risiko: Er ist als klassischer Zeichentrickfilm gehalten. Das ist anerkennenswert, aber wer die klassischen Warner-Cartoons schätzt, wird eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen können, denn deren Durchgeknalltheit blitzt hier nur allzu selten auf.

Meinung zum Thema

Ihre Meinung ist gefragt, Schreiben Sie uns

Mit dieser Frage versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt