Kritik zu Neue Geschichten vom Franz

© Wild Bunch

2023
Original-Titel: 
Neue Geschichten vom Franz
Filmstart in Deutschland: 
07.09.2023
L: 
72 Min
FSK: 
keine Beschränkung

In der Fortsetzung zur erfolgreichen Nöstlinger-Adaption von 2022 versucht Franz, seine zwei besten Freunde durch einen Detektivfall wieder zusammenzubringen

Bewertung: 3
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So schön, wenn man statt nur eines gleich zwei beste Freunde hat, so wie eben »der Franz« in Christine Nöstlingers erfolgreichen Kinderbuchreihe. Umso schlimmer aber, wenn diese sich untereinander zerstreiten! Das ist die Ausgangslage der »Neuen Geschichten vom Franz«, der Fortsetzung der erfolgreichen Kinoadaption von 2022. Da geraten sich gleich zu Anfang Eberhard (Leo Wacha) und Gabi (Nora Reidinger) so in die Haare, dass sie Franz (Jossi Jantschitsch) fortan nur noch allein sehen wollen. Der Loyalitätskonflikt zwingt Franz zu abenteuerlichen Manövern, die scheitern, als er versucht, zur gleichen Zeit Verabredungen sowohl mit Eberhard als auch Gabi einzuhalten. Was tun, um die Freunde wieder zusammenzubringen? Ein gemeinsam zu lösender Detektivfall scheint ihm die beste Gelegenheit, und da trifft es sich gut, dass sich die Nachbarin Berger (Maria Bill) zunehmend seltsam verhält. Gerüchte über einen Dieb im Haus kommen hinzu, ein bisschen übertreibt Franz gegenüber Gabi und Eberhard auch. Der Plan geht auf: Sie planen als Trio, den Dieb zu überführen. Sherlock-Holmes-Nerd Gabi hat sich auch schon den »Kinderdetektiv-Pass« gefälscht. 

Das Schöne an Nöstlingers Vorlagen ist nicht nur, dass sie ihre »pädagogisch wertvollen Inhalte« wie die Betonung des hohen Guts der Freundschaft und der Nachbarschaftshilfe gekonnt in einen Kinderabenteuerplot verpackt, sondern mit welchem Respekt sie ihre Figuren dabei behandelt. Der Film setzt genau das tongerecht um, wenn er zeigt, dass sich vieles eben ganz anders verhält, als es die Kinder anfangs glauben – ohne sie dabei bloßzustellen. Im Gegenteil, ihre Begabung zu Empathie und ihre grundsätzliche menschliche Offenheit bewährt sich darin, wie schnell sie von »Frau Berger verdächtigen« zu »Frau Berger helfen« umschalten können. Wie sich am Ende das Kind Franz und die reife Frau Berger gegenseitig im Umgang mit Ängsten und Panikattacken unterrichten, wirkt nicht nur rührend, sondern ermutigend für Jung und Alt.

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