E-Mail an... Kurdwin Ayub
Kurdwin Ayub © Neue Visionen
Kurdwin Ayub, 32, Regisseurin und Drehbuchautorin, wurde im Irak geboren, lebt in Wien. Seit 2010 dreht sie Filme, darunter der Dokumentarfilm »Paradies«. Ihr erster Spielfilm »Sonne« wurde mit dem Wiener Filmpreis ausgezeichnet
Der erste Film, den Sie im Kino gesehen haben?
Ich kann mich nicht erinnern, was ich als Erstes gesehen habe. Ich weiß nur, dass ich sehr oft im Kino war als Kind und Teenager. Das war das Einzige, was ich tun konnte. Ich bin in einem Randbezirk aufgewachsen und fand Rauchen und Saufen uncool. Ich war ein richtiger Nerd. Und deswegen war Kino das Einzige, was mir Spaß gemacht hat – neben Tests und Aufgaben für andere schreiben. Aber als ich selbst eine Kamera bekommen habe, hat sich das natürlich geändert. :)
Welchen Film schauen Sie immer wieder?
Ich schaue 80er-Jahre-Filme immer wieder. Zum Beispiel: »Terminator 1 und 2« oder »Robocop« . . . Das erinnert mich an meine Kindheit. Mein Vater hat mir immer die Filme gezeigt. Das hat mich sehr geprägt. Auch weil ich mich gefürchtet habe. Einmal, als meine irakischen Verwandten zu Besuch bei uns waren, wollte ich ihnen als Kind auf der VHS-Kassette meinen Lieblingsfilm »Terminator 2« zeigen. Aber am Fernseher war plötzlich ein Porno zu sehen. Meine muslimischen Verwandten waren ganz erschüttert. Und ich konnte den Rekorder auch nicht abdrehen. Offenbar war mein Film damals mit einem Porno überspielt worden. Wahre Geschichte.
Welche Serie verfolgen Sie gerade?
Gerade habe ich die neueste Staffel von »Big Mouth« gesehen. Sehr empfehlenswert.
Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?
»1917«. Der ist im Kino ein wenig untergegangen, und ich habe ihn damals auch nicht gesehen. Aber er ist großartig.
Ein Film, auf den Sie sich freuen?
»Crimes of the Future« von David Cronenberg.
Ihr/e Lieblingsschauspieler/in?
Ich habe nicht wirklich LieblingsschauspielerInnen. Aber ich warte immer auf einen neuen Film mit Will Ferrell. Den muss ich dann sofort anschauen, weil ich Ferrell so lustig finde!!!
Wer oder was ist unterschätzt?
»Apocalypto« von Mel Gibson. Auch wenn Mel Gibson nicht mehr so beliebt ist, aus diversen Gründen, dieser Film von ihm war schon unglaublich gut. Ich war überwältigt, würde ich fast sagen.
Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich keinen Film peinlich finde, den ich mag. Ich finde sowieso kaum mehr was peinlich, aber da bin ich vielleicht sehr speziell.
Was sammeln Sie?
Besondere Modestücke. Ich mag es, eigenartige Mode zu tragen.
Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?
Kein Lieblingszitat. Aber ich denke mir sehr oft: Von keiner Arbeit kommt kein Erfolg. Ich arbeite sehr viel. Und ich sehe sehr oft Menschen, die eher jammern als was tun. So was verstehe ich nicht. Ohne es wenigstens zu versuchen, kann man auch nicht scheitern.
Der beste Platz im Kino?
Mitte, Mitte!
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