Gods and Monsters
Die Geburt des Hollywood-Monsters aus dem Schrecken des Krieges: Als er 1931 Frankenstein und vier Jahre später Bride of Frankenstein für das Hollywood-Studio Universal dreht, fand der Regisseur James Whale eine Möglichkeit, die traumatischen Erinnerungen, die er als britischer Kriegsteilnehmer in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs erfahren hatte, auf die Leinwand zu bannen. Doch die Erinnerungen haben ihn auch 26 Jahre später noch nicht losgelassen, als er in seiner Villa das beschauliche Leben eines Pensionärs führt. Bill Condon inszeniert die Geschichte eines Vergessenen, eines Regisseurs, von dem nur noch seine Horrorfilme bekannt sind, als dichtes Kammerspiel für drei Personen, das sich nur in wenigen Szenen zur Außenwelt hin öffnet, und findet dabei die Balance zwischen der Magie des Kinos und dem zugeneigten, aber nicht unkritischen Blick auf seinen Protagonisten, dessen homosexuelles Begehren auch im Alter noch stark ist, der über einen scharfen Witz verfügt, aber auch über selbstzerstörerische Tendenzen. Unterstützt wird Condon von einem exzellenten Darstellertrio: Ian McKellen, Brendan Fraser in der Rolle des Gärtners, der zum Objekt der Begierde wird, und Lynn Redgrave als Whales ergebener Haushälterin.
Frank Arnold
USA 1998, Bill Condon, mit Ian McKellen, Brendan Fraser, Lynn Redgrave
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