Kritik zu Batman v Superman: Dawn of Justice

© Warner Bros.

Im Auftaktfilm zum DC-Comics-Masterplan, analog zu Marvel nun auch für ihre Helden ein Universum zu schaffen, kommt vieles zusammen – nicht immer stimmig

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Angesichts des ungebremsten Superhelden-Booms scheint es unausweichlich, dass sich die Suche nach erzählenswerten Geschichten zusehends schwieriger gestaltet. Aktuell hat das zur Folge, dass immer mehr Filme mehrere der übermenschlich begabten Weltenretter miteinander kombinieren oder – das ist der neueste Trend – sie sogar gegeneinander antreten lassen. Kommenden Monat legt sich Captain America mit seinem Kumpel Iron Man an. Und bereits jetzt heißt es »Batman v Superman«.

Zugegeben: Die ursprüngliche Idee für dieses feindliche Aufeinandertreffen stammt nicht aus Hollywood, sondern aus einem Comic von Frank Miller von 1986. Für DC Comics und Warner Bros., wo man nicht erst nach dem Ende von Christopher Nolans »Batman«-Trilogie der Konkurrenz von Marvel hinterherzuhinken scheint, stellt sie nun die ideale Möglichkeit dar, selbst ein ganzes Universum zu kreieren, in dem die hauseigenen Helden nebeneinander existieren.

Regisseur Zack Snyder knüpft dafür relativ unmittelbar an die Ereignisse seines Superman-Films »Man of Steel« von 2013 an. Metropolis und die Menschheit erholen sich langsam vom vernichtenden Angriff aus dem All und feiern Superman (Henry Cavill) als gottgleichen Erlöser. Doch während er selbst noch immer mit den Konsequenzen ringt, die seine Superkräfte nach sich ziehen, bildet sich anderenorts Widerstand. Eine Senatorin will ihn zur Rechenschaft ziehen, derweil auf der anderen Flussseite in Gotham ein gewisser Bruce Wayne (Ben Affleck) dem fliegenden Außerirdischen zürnt, den er für den Verlust von geliebten Menschen und Hochhäusern verantwortlich macht. Als Batman geht Wayne seinen nächtlichen Streifzügen gegen das Verbrechen zusehends verbittert nach. Und so ist es für den größenwahnsinnig-egomanen Industriellen Lex Luthor (Jesse Eisenberg im Joker-Modus) ein leichtes, die beiden so unterschiedlichen Helden gegeneinander auszuspielen.

Mehr Worte zum Inhalt müssen an dieser Stelle nicht verloren werden, aber nicht wegen Spoilergefahr. Denn »Batman v Superman« ist ein einziges filmisches Durcheinander, bei dem man nach schier endlosen zweieinhalb Stunden ohnehin kaum noch weiß, was Sache ist. Dass Snyder sich mehr auf Zeitlupen und Zerstörungslust konzentriert als auf das sinnvolle Erzählen einer an Figuren übervollen Geschichte, ist ein großes Problem. Dass der bierernste Film null Raum für Momente der Leichtigkeit lässt, während die verkopfte Düsternis (anders als etwa bei Nolan) trotzdem nur Behauptung bleibt, ist ein anderes.

Die beiden nicht sonderlich ausdrucksstarken Hauptdarsteller sind die letzten, die etwas daran ändern können, dass nicht einmal die Rivalität zwischen Batman und Superman in ihrer Unerbittlichkeit stimmig motiviert ist. Amy Adams hat als Lois Lane, ähnlich wie ihre Kolleginnen Holly Hunter und Diane Lane, einmal mehr undankbar wenig zu tun. Einziger Lichtblick bleibt somit Gal Gadot als Wonder Woman, die in diesem Jungsstreit so etwas wie die lachende Dritte abgibt und dafür prompt mit einem eigenen Film belohnt wird. Der kann eigentlich nur besser werden.

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