Kritik zu Workers
José Luis Valle erzählt in seinem ersten Kinofilm von einem Putzmann und einer Hausangestellten, die mit beginnendem Alter gegen den vorgezeichneten Gang ihres Lebens aufbegehren.
26.11.2013
Bewertung: 4
Leserbewertung
(Stimmen: 2)
Zwar ist Workers der Titel des ersten Kinofilms von José Luis Valle – von Arbeitern ist in den ersten Einstellungen jedoch nichts zu sehen. Stattdessen eine mexikanische Strandlandschaft, Meeresrauschen, Möwen. Ganz langsam, geradezu zärtlich tastet César Gutiérrez Mirandas Kamera die Szenerie ab. Eine Frau und ein Kind kommen ins Bild, die Frau scheint Kontakt zu einem Mann aufzunehmen, ganz sicher ist das nicht. Workers beginnt mit einem Rätsel, einem Appell an die Fantasie des Zuschauers. Stellvertretend für ihn beobachtet ein Mann die Szene am Strand.
Jesús Padilla
Valle zeigt in Workers viel von der auszehrenden Routine im Arbeitsalltag von Rafael und Lidia. Der Film lief im Panorama der Berlinale 2013. In wohlwollenden Kritiken wurde häufig auf die Darstellung »prekärer Dienstleistungsverhältnisse« im Film hingewiesen: Workers führe die Absurdität solcher Ausbeutung in der postkapitalistischen Gesellschaft mit den Mitteln der leisen Groteske vor Augen. Das Sein bestimmt natürlich das Bewusstsein von Rafael und Lidia, aber dem Filmemacher José Luis Valle kommt es erst in zweiter Linie auf sozioökonomische Dimensionen an. Was ihn viel mehr interessiert, sind Psychologie und Poesie.
Susana Salazar
Jesús Padilla
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