Kritik zu Spoiler Alarm
Michael Showalter adaptiert die autobiografische Vorlage des Entertainment-Journalisten Michael Ausiello als Mix aus niedlicher RomCom und tragischem Beziehungsdrama, besetzt mit Jim Parsons und Ben Aldridge
An der Liebesgeschichte von Michael (Jim Parsons) und Kit (Ben Aldridge) ist manches filmreif. Vom ersten »Meet-Cute«, wie man in romantischen Komödien die zufällige Erstbegegnung nennt, bis hin zu ihren Persönlichkeiten, die – wie sich das für eine Lovestory dieser Art gehört – kaum unterschiedlicher sein könnten. Nur das Ende, daraus macht »Spoiler Alarm« von Beginn an keinen Hehl, passt nicht ganz ins Bild. Zumindest, wenn man auf ein Happy End hofft.
Der neue Film von Michael Showalter (»The Big Sick«) basiert auf einer wahren Geschichte, die der Entertainment-Journalist Michael Ausiello in seinem autobiografischen Bestseller »Spoiler Alert: The Hero Dies« festgehalten hatte. Im Zentrum stehen dabei der nerdig-unsichere »Schlümpfe«-Fan Michael, der zunächst nichts anderes trinkt als Cola Light, und der selbstsichere, aber gegenüber den eigenen Eltern (Sally Field & Bill Irwin) noch ungeoutete Fotograf und Grafiker Kit, ihre sich über 13 Jahre und allerlei Höhen und Tiefen erstreckende Beziehung und schließlich der Umgang mit Kits Krebserkrankung, die zusehends weniger Raum für Hoffnung lässt.
Ein wenig süßlich und glatt poliert kommt der Film daher, doch womöglich ist das gar nicht verkehrt, wenn der Protagonist und Erzähler jemand ist, der das eigene Leben seit jeher im Spiegel von Sitcoms und Popkultur betrachtet. Dass die Geschichte trotzdem viele sehr authentisch wirkende Situationen bereithält und nicht nur zum traurigen Finale hin enorm zu Herzen geht, ändert sich auch dadurch nicht, dass die Kombination aus Parsons, der seine »Big Bang Theory«-Persona nie ganz vergessen machen kann, und dem charismatischen Aldridge als Paar gewöhnungsbedürftig ist. Dass eine ohne Gimmicks auskommende, letztlich bescheidene, aber eben doch mainstreamig erzählte Liebesgeschichte tatsächlich auf der großen Leinwand zu sehen ist und nicht bloß im Streaming verheizt wird, ist dabei eine ganz besondere Freude.
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