Kritik zu Madagascar 2

© Universal Pictures

Zootiere in der freien Wildbahn: In der Fortsetzung des Animationserfolges sehen sich die vier Freunde aus dem New Yorker Zoo in Afrika mit Artgenossen konfrontiert, deren Horizont nicht über das Reservat hinausreicht

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Das »Zurück zur Natur!« war dabei im ersten »Madagascar«-Film eher aufgeschoben, denn auf der gleichnamigen Insel, wo die vier Zoobewohner – der Löwe Alex, das Zebra Marty, die Giraffe Melman und die Nilpferdlady Gloria – strandeten, trafen sie mit dem Lemurenkönig Julien jemanden, der noch verrückter war als sie selber. Kein Wunder, dass sie irgendwann Heimweh nach dem Big Apple haben, doch das klapprige Flugzeug, in vereinter Arbeit wieder flottgemacht, schafft es bloß bis auf den afrikanischen Kontinent, in ein Reservat, wo ihre Artgenossen in Herden zusammenleben und zur Besichtigung durch Touristen freigegeben sind. Immerhin lernt Alex dabei seine Eltern kennen, die ihn, der als kleines Kind in die Hände von Tierfängern gefallen war, schmerzlich vermisst haben.

Doch als Alex, der in New York als tanzender Showlöwe die Menschen so glänzend unterhielt, hier – tanzend – bei den Initiationsritualen versagt, nutzt ein schurkischer Onkel die peinliche Situation aus, um sich selber zum König der Löwen aufzuschwingen (womit sich Produzent Jeffrey Katzenberg gewissermaßen selber Tribut zollt, schließlich war es zu seiner Zeit bei Disney, als »König der Löwen« ein überwältigender Erfolg wurde).

Dass man im Hause Dreamworks den Animationsfilm noch mal neu erfindet oder aber so außergewöhnliche Figuren erschafft, wie es bei Pixar gelingt, darf sich wohl keiner mehr erhoffen (es sei denn, man glaubt vollkommen an die Technik, denn der nächste Dreamworks-Film, »Monsters vs. Aliens«, wird in 3-D sein). Zu eingespielt ist die Formel, bewährte Konflikte, wie das »fish-out-of-water«-Motiv oder den Vater-Sohn-Konflikt, mit popkulturellen Referenzen in Filmzitaten oder in den Dialogen zu verbinden. »Madagascar« war nach »Shrek 2« und »Grosse Haie, kleine Fische« zumindest eine angenehme Überraschung, da er sich stärker auf die physische Seite der Komik besann und darauf, was der Animationsfilm dem Realfilm voraushat, die Charaktere stilisiert darzustellen und ihre Körper zu verformen.

»You gotta move it, move it«, der populäre Song aus dem ersten Teil, könnte auch das Motto von Dreamworks Animation sein: Hauptsache, der Film bewegt sich in einem solchen Tempo, dass dadurch die mangelnde Originalität der Geschichte weniger auffällt. Die zerfällt in ihre Einzelteile und bietet allen Beteiligten Gelegenheiten für große Auftritte, auch den, erneut die Show stehlenden, Nebendarstellern, dem Pinguinquartett, dem verrückten King Julien, samt seinem Berater Maurice. Selbst die alte Dame, die sich im ersten Film in der Grand Central Station als ziemlich rabiat gegenüber den vier Zooausreißern erwies, ist wieder dabei, diesmal gleich für wiederholte handgreifliche Auseinandersetzungen – so etwas wie ein Running Gag. Neu sind zwei Affen, die sich bemühen, den Pinguinen die Show zu stehlen – zumindest erweisen sie sich als gleichwertige Opponenten. Das ist unterhaltsam, aber nicht mehr. Und dass Jeffrey Katzenberg bereits einen dritten Teil angekündigt hat, ebenso wie eine Fortsetzung von »Kung Fu Panda«, ist nicht unbedingt ermutigend.

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