Kritik zu Hotel Transsilvanien
Auch Vampire haben’s schwer: Im Animationsfilm von Genndy Tartakovsky leitet Graf Dracula ein Erholungsresort für nervöse Monster und tut sich als Vater einer Tochter im schwierigen Alter von 118 schwer
Monster, die sich im Grunde vor Menschen fürchten, das kennt man aus Pixars Die Monster AG. In Hotel Transsilvanien dient das als Ausgangspunkt für eine nette Idee: Graf Dracula hat ein Schlosshotel eröffnet, in dem Monster aller Arten sich erholen können, ohne von Menschen belästigt zu werden, denn dafür liegt es zu gut versteckt in den transsilvanischen Wäldern. Ein schöner Auftakt, bei dem der Graf höchstpersönlich, unterstützt von seinem perfekt funktionierenden Personal, die ankommenden Monster begrüßt, die sich durch unterschiedlichste Größen und teilweise problematische Angewohnheiten auszeichnen, spricht vor allem die erwachsenen Kinogänger an, die mit diesen Monstern (überwiegend von Universal bereits in den 30er Jahren kreiert) aufgewachsen sind. Man erwartet eine augenzwinkernde Hommage an den klassischen Horrorfilm, der vielleicht etwas mehr auf Komik als auf Schrecken setzt und zugleich den neueren Vampirfilmen und -serien Tribut zollt. So ernährt man sich auch hier von Blutimitaten, auch wenn Graf Dracula seine Beißlust manchmal nur höchst mühsam unterdrücken kann.
Leider kann die Geschichte da nicht mithalten: Nach Draculas Versuch, die Tochter von der bösen weiten Welt fernzuhalten, indem er sie in ein Dorf mit bösen Menschen schickt (bei denen es sich in Wirklichkeit um verkleidete Monster handelt), strandet der Film im seichten Gewässer einer Liebesgeschichte zweier konträrer Figuren: auf der einen Seite das Töchterlein des Grafen, das sich anlässlich ihres 118. Geburtstags endlich abnabeln und die große Welt kennenlernen will, auf der anderen Seite der US-Rucksacktourist Jonathan, der sich trotz aller Widrigkeiten ins Hotel Transsilvanien verirrt (und mit seinen hochstehenden Haaren auf den ersten Blick für ein Monster durchgehen kann). Über die zahlreichen Furzwitze muss man sich nicht wundern, schließlich ist Adam Sandler hier Executive Producer (und leiht im Original Dracula seine Stimme
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