Kritik zu Eine Weihnachtsgeschichte
Mit modernster Technik zurück zu den Ursprüngen: Robert Zemeckis verfilmt den Klassiker von Charles Dickens in 3-D mit zahlreichen, aber kaum wiederzuerkennenden Stars und bleibt dabei der Vorlage erstaunlich treu
Im angelsächsischen Sprachraum gehört die Geschichte zu Weihnachten wie hierzulande der Nikolaus in den Advent. Den Geizhals Scrooge, der den seltsam mundenden Vornamen »Ebenezer« trägt, die Geister der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht, »Tiny Tim« und »Neffe Fred« – sie alle wurden aus dem Dickensschen Original heraus in unzähligen Verkörperungen und Varianten auf die Bühne und die Leinwand gebracht. Nicht nur zur Weihnachtszeit: Zuletzt musste Matthew McConaughey in »Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen« einen ähnlichen Alptraum zur seelischen Läuterung durchmachen, wie ihn unter der Regie von Robert Zemeckis nun wieder ganz originaltreu-weihnachtlich Jim Carrey erleidet. Was eigentlich schon zu viel gesagt ist, denn Jim Carrey ist als Scrooge hier kaum zu erkennen, genausowenig wie Gary Oldman als Cratchit oder Colin Firth als Fred. »Performance Capturing« heißt das Verfahren, das die Schauspieler nur noch als Inspirationsvorlagen für digital animierte Figuren nimmt.
Das Neue an Zemeckis' Version ist nun, dass er sich herausnimmt, auf eine Modernisierung der Geschichte zu verzichten. Leisten kann er sich das, weil er die neueste Technik anwendet: Wem sich bisher der Reiz des 3-D noch nicht erschlossen hat, muss es mit diesem Film noch einmal probieren: Die Tiefe des Raums, sie spielt hier eine ganz eigene Rolle. Zemeckis und seinem Team gelingt es, nicht nur den Look jener alten »aufklappbaren« Kinderbücher herzustellen, sondern auch den Zauber, der davon ausging, auf die Leinwand zu transportieren. Geradlinig hetzt die Geschichte durch Scrooges Alpträume und folgt dabei dem Pfad der Läuterung unter Zwang, der einer verpassten Kindheit eine schlimme Gegenwart und eine grausame Zukunft entgegenhält. Während sich der Zuschauer mit dem angenehmen Schaudern einer Geisterbahnfahrt in die Abgründe des viktorianischen Londons und der Seele des armen Scrooge stürzen lässt.
Kommentare
Nicht empfehlenswert
Ich habe lang nicht mehr einen so schlechten Film gesehen, wir mussten nach 50 Minuten ausschalten, weil der Film einfach zu anstrengend wurde. Als 90'er Kind liebte ich die Verfilmung von 1997 und es verging kein Weihnachten ohne. Umso mehr freute ich mich auf diesen Film, doch die emotionalen Momente gehen völlig unter, der erste Geist redet undeutlich, wie eine Schlange, der 2. lacht so anstrengend, dass wir den TV leise machen mussten... Zusammengefasst ein Reinfall. Einfach nur schade.
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