Kritik zu Ein Mann für alle Unfälle

englisch © Paramount Pictures

2008
Original-Titel: 
Drillbit Taylor
Filmstart in Deutschland: 
15.05.2008
Heimkinostart: 
02.10.2008
L: 
98 Min
FSK: 
12

Er sei ein Schauspieler, der beständig unter seinen Möglichkeiten bleibe, heißt es oft über Owen Wilson. Als Bodyguard-Scharlatan dreier gequälter Highschoolkids belegt er ein weiteres Mal, dass er manchmal gerade dann am besten ist

Bewertung: 3
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Die amerikanische Highschool ist, zumindest im Film, ein Ort schwerer Prüfungen: Wer zu klein, zu groß, zu dick oder zu dünn ist, muss damit rechnen, gedemütigt und gequält zu werden. Weshalb Wade (Nate Hartley) seinem besten Freund Ryan (Troy Gentile) vor dem Highschool-Eintritt streng untersagt, ihn noch länger bei seinem Spitznamen »Skelett« zu rufen. Und obwohl Ryan selbst ein paar Kilo zu viel auf die Waage bringt, machen sie sich Hoffnungen, einigermaßen unbeschadet durchzukommen. Aber dann müssen sie am ersten Tag mitansehen, wie ein kleiner Knirps von zwei älteren Schülern in ein Schließfach gesteckt wird. Wade kann nicht anders, er muss das magische Wort aussprechen: »Stop!«. Und so leise es auch war, von da an sind sie alle drei das tägliche Angriffsziel des Schultyrannen, werden in die Kloschüssel gesteckt, im Labor eingeschlossen, verlacht und erniedrigt, bis sie auf die Idee kommen: Ein Bodyguard muss her.

Der Einzige, den sie sich leisten können, ist Drillbit Taylor (Owen Wilson), denn – was sie nicht wissen – der Obdachlose will vom Betteln an der Highway-Auffahrt loskommen, wo auch er täglich gedemütigt wird: Ein Fahrer schreibt ihm »No drugs!« auf die Dollarnote, eine »Stammkundin« steckt ihm ein paar Scheine mit dem Vermerk zu: »Porn only!«

Das klingt doch nicht schlecht? Tatsächlich hat »Ein Mann für alle Unfälle« das Zeug zu einer reizenden Komödie. Owen Wilson spielt das, was er wie kein anderer kann: den ehrlichen Aufschneider, und die jugendlichen Hauptdarsteller halten trotzig und angriffslustig mit ihm mit. Dass der Film vor der Kritik trotzdem nicht so ganz bestehen kann, liegt an seiner Unentschiedenheit: Richtig schräg zu sein, wie es die Filme von Wes Anderson sind, hat man sich nicht getraut, die bewährte Formel der Highschoolkomödie, in der am Ende aus hässlichen Entlein schöne Schwäne werden, wollte man aber auch nicht mehr anwenden.

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